••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Wer vor 150 Jahren den Siegeszug der Automobile vorhergesehen und sich rechtzeitig mit Ölfeldern eingedeckt hätte, würde heute in der Liga der Rockefellers mitspielen. Genau so war es in den letzten Jahrzehnten beim Computer und ist es jetzt wahrscheinlich bei der Elektromobilität.
Zukunftsforscher, aber auch Anlagespezialisten, sind auf der Suche nach dem nächsten großen Wurf, nach „The next Big Thing”. Das soll zum Beispiel eine ungeahnte Flut an Sensoren in unserem täglichen Leben werden oder die „Virtual Reality”, aber auch „A.I”, die künstliche Intelligenz.
Kontaktloses Bezahlen …
Eine Entwicklung, die schon vor einiger Zeit vorhergesagt wurde und die bereits läuft, spielt sich am Bezahlsektor ab; dort bauen Banken das kontaktlose Zahlen rapide aus.
Was vor Jahrzehnten mit der Kreditkarte begann – nämlich das Bezahlen ohne Bargeld –, hat sich jetzt ordentlich weiterentwickelt: Nur drei Jahre hat es gedauert, bis sich trotz anfänglicher Skepsis das kontaktlose Bezahlen in Österreich durchgesetzt hat; Voraussetzung dafür ist die Near Field Communication, kurz NFC, die Datenübertragung über kurze Distanzen ermöglicht. Ganze 7,6 Mio. Bankomatkarten mit dieser Technologie wurden bereits im vergangenen Jahr in Österreich ausgegeben.
Das Transaktionsvolumen dieser Bezahlvariante lag zuletzt schon bei satten 730 Mio. €; das Wachstum ist enorm: Im Vergleich zum Jahr davor entspricht das einem Plus von unglaublichen 226%.
Per Ende April 2016 wurden allein von Kunden der Erste Bank und Sparkasse 164 Mio. € in 7,7 Mio. Transaktionen kontaktlos durchgeführt.
Doch das ist nicht das Ende der Fahnenstange, jetzt kommt das Bezahlen mit Armband oder Sticker. Das Armband ist ein Gummiarmband, das die kleinste wasserdichte Bankomatkarte der Welt beinhaltet. Damit kann man zum Beispiel beim Sport oder überall, wo man unterwegs ist und keine Geldbörse mitnehmen möchte, bequem bezahlen.
… jetzt mit Armband und Sticker
Den NFC-Sticker kann man überall aufkleben. Zu beachten ist beim Aufkleben des Stickers auf einem Smartphone, dass die NFC-Funktion des Smartphones ausgeschaltet wird, damit es zu keinen Überlagerungen der Signale kommt. Es handelt sich technisch bei beiden um eine normale Maestro-Transaktion, die direkt über das Konto abgebucht wird.
Die Codes und Limits sind bei beiden Produkten gleich wie bei der bestehenden Bankomatkarte; man kann weltweit damit bezahlen: Unter 25 € ohne Codeeingabe, ab 25 € muss der Pin-Code eingetippt werden. Beide Lösungen gibt es österreichweit vorerst nur bei Erste Bank und Sparkassen.
Das scheint jedoch noch lange nicht das Ende der Entwicklung zu sein: Technik-Freaks träumen bereits vom implantierten Chip – oder einem Iris-Scan an der Kasse, wo man außer dem Code im Kopf überhaupt keine Hardware mit sich führen muss.