Österreich befindet sich im dritten Jahr einer Rezession – entsprechend getrübt ist die Stimmung unter heimischen Finanzvorständen. Wie aus einer aktuellen Deloitte Umfrage hervorgeht, bereiten vor allem die gedämpften Konjunkturaussichten und die steigende Regulierung den Unternehmen Probleme. Und als wäre das nicht genug, verschärfen nun auch noch die hin- und hergeschobenen US-Zölle auf europäische Waren die Situation. Obwohl die österreichische Wirtschaft mittlerweile krisenerprobt ist, sind die Aussichten für die Zukunft alles andere als rosig.
Chaos im internationalen Handel, anhaltende Kriege sowie politische Umbrüche im In- und Ausland – das alles wirkt sich mittlerweile auch stark auf die wirtschaftliche Entwicklung in der Alpenrepublik aus. Wie eine aktuelle Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte unter europäischen Finanzvorständen, darunter auch 80 Top-CFOs aus Österreich, zeigt, ist die Stimmung getrübt.
Wirtschaftliche Unsicherheit
So schätzt mittlerweile ein Großteil (59%) der heimischen CFOs die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit als (eher) groß ein. Vor allem die angespannte geopolitische Lage und ihre Folgen bereiten derzeit vielen Unternehmen Sorgen. „Das ökonomische Umfeld ist enorm herausfordernd und die Wirtschaft steht stark unter Druck – das machen die Zahlen der vorliegenden Umfrage mehr als deutlich. Die nun eingesetzten US-Zölle auf europäische Waren verschärfen die Situation“, hält Gerhard Marterbauer, Partner bei Deloitte Österreich, fest.
„Zwei Drittel der Befragten gehen davon aus, dass sich diese zeitnah auf das eigene Geschäft auswirken werden“, so Marterbauer. Immerhin 40 Prozent der Betroffenen haben bereits im Vorfeld Maßnahmen getroffen, um die Folgen der Zölle etwas abzufedern. Weitere 13 Prozent haben solche Vorbereitungen in Planung.
Es sind nicht nur die Zölle
Neben den Zöllen stehen die Betriebe derzeit vor weiteren großen Herausforderungen. Vor allem die zunehmende Regulierung (80%), die schwachen Konjunkturaussichten (75%) sowie die Gefahr von AI-gestützten Cyber-Angriffen (72%) sorgen für Kopfzerbrechen.
Vier von zehn Finanzvorständen (43%) gehen angesichts dieses Umfelds aktuell von einer weiteren Verschlechterung des Investitionsklimas aus. Gerade in Zeiten der Krise und des Wandels sind Investitionen wichtig, um sich Wettbewerbsvorteile für die Zukunft zu sichern.
Zwang zum Sparen
Doch die wirtschaftlich angespannte Situation zwingt Unternehmen natürlich, ihre Budgets anzupassen. So haben die Befragten in den vergangenen Monaten vor allem in den wichtigen Bereichen Nachhaltigkeit und Personal gespart.
Zudem plant über ein Drittel der Befragten, in den kommenden Monaten Mitarbeitende abzubauen. Die Aussichten auf die nächsten Monate sind entsprechend getrübt“, so der Deloitte Experte. Trotz großer Hürden zeigen sich viele Unternehmen proaktiv, um mittel- und langfristig wieder für wirtschaftlichen Aufschwung zu sorgen. Neben Kostensenkungen (95%) gelten vor allem Wachstum in bestehenden Märkten (95%) als wesentliche Erfolgsstrategien für die Zukunft.
Szenarienanalyse gegen Krise
Die geopolitischen Risiken wiederum versucht man mit der Durchführung von Szenarienanalysen (56%), der Evaluierung der internen Resilienz (36%) oder der Minimierung von Abhängigkeiten gegenüber bestimmten Zuliefer- oder Absatzmärkten (36%) zu verringern.
„Die Unternehmen kämpfen derzeit an vielen Fronten, legen dabei aber ein hohes Maß an Resilienz an den Tag. Trotz erwartetem Inflationsanstieg auf drei Prozent rechnet fast die Hälfte in den kommenden zwölf Monaten sogar mit leichten Umsatzanstiegen. Das ist bemerkenswert und zeigt, wie krisenfest die Betriebe sind. Dennoch braucht es dringend politische Maßnahmen zur Entlastung der Unternehmen, damit diesen im Krisenmarathon nicht die Luft ausgeht“, sagt Gerhard Marterbauer.

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