Zuckerl aus Wien
© Wiener Börse/Akos Stiller
Die durchschnittliche Dividende der Aktien im ATX liegt mit schmackhaften sechs Prozent klar über dem Sparbuch.
FINANCENET Redaktion 12.01.2024

Zuckerl aus Wien

Erste Group Research: Der heimische Leitindex ATX ist nicht nur im internationalen Vergleich attraktiv.

WIEN. Trotz des bewertungstechnischen Aufholpotenzials performte der ATX im Jahr 2023 nur durchschnittlich. Die geographische Nähe zum Krieg in der Ukraine und damit verbundene Konjunkturängste, geringeres internationales Interesse an „Randmärkten” und eine gewisse Abhängigkeit einzelner Werte von Energiepreisen verhinderten ein besseres Abschneiden. Der Blick nach vorne ist dennoch vielversprechend: Vor allem die Wachstumsperspektive der CEE Region sollten dem ATX eine solide Basis bieten, um überproportional von den erwarteten Zinssenkungen zu profitieren, meinen die Experten des Erste Group Research.

„Deutlich rückläufige Inflationsraten und eine erwartete Trendumkehr bei den Leitzinsen sind in den Aktienkursen nur zu einem geringen Teil eingepreist. Der ATX besitzt nicht nur aus diesem Grund weiteres Aufholpotenzial”, sagt Fritz Mostböck, Chef des Erste Group Research.

Günstige ATX-Bewertung

Er verweist auf die günstige Bewertung des österreichischen Leitindex, dessen Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2024 derzeit bei 7,7 liegt. Das Kursziel für den ATX für Ende 2024 setzt das Erste Group Research Team bei 3.900 Indexpunkten.

Interessante Aktien im Fokus

„Es gibt eine Vielzahl von österreichischen Aktien, die in unseren Augen aktuell interessant erscheinen, hervorzuheben sind dabei Andritz, Do & Co, EVN, Kontron, RBI und Strabag. Das neue ATX-Kursziel von 3.900 Indexpunkten bietet ein Potenzial von rund 15% aus heutiger Sicht, ist aber definitiv nicht überambitioniert, da es noch immer ein KGV tief im einstelligen Bereich impliziert”, meint Christoph Schultes, Chief Equity Analyst Österreich der Erste Group.

Wachstum in CEE zieht an

„Die Wiener Börse hat nicht nur im internationalen Vergleich, sondern auch historisch gesehen eine äußerst attraktive Bewertung vorzuweisen. 2023 standen eindeutig etablierte Märkte im Vordergrund, die zum Teil neue Höchststände markieren konnten. Es ist daher naheliegend, dass 2024 wieder kleinere Märkte bzw. Mid/Small Caps an Bedeutung gewinnen. Das anziehende Wachstums-Momentum in CEE sollte den ATX unterstützen”, so Fritz Mostböck. (rk)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL