••• Von Chris Radda und Katrin Grabner
WIEN. Bei rund 2.000 Ärzten und Ärztinnen sowie auf 200 Ambulanz-Screens werden die Werbeflächen im Wartezimmer TV vom Unternehmen y-doc vermarktet. Und das Interesse wächst: Die vergangenen zwei Jahre waren für y-doc Wartezimmer TV laut CEO Michael Richter umsatzstarke Jahre. Im medianet-Gespräch erklärt er, was hinter dem Erfolg steckt und welche Kampagnen gerade „in” sind.
medianet: Was ist das Besondere an y-doc und warum funktioniert es gerade so gut?
Michael Richter: Wer y-doc für seine Kampagne bucht, bekommt Aufmerksamkeit. Und zwar 40 bis 50 Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit. Unsere Rezipienten sitzen im Wartezimmer und langweilen sich, wollen nicht kommunizieren, aber unterhalten werden. Spätestens seit Corona greift niemand mehr zu den Zeitschriften, aber Bildschirme ziehen Blicke auf sich – vor allem dann, wenn Patienten-Aufrufe dort angezeigt werden.
medianet: Welche Firmen buchen y-doc?
Richter: Neben einem wachsenden Interesse bei Ärzten selbst waren bis zur Pandemie Over-The-Counter-Produkte, Produkte, die man frei in der Apotheke kaufen konnte, unser stärkstes Feld. Während Corona ist das eingebrochen. Seither haben wir aber viele Kunden aus dem Non-Pharma-Bereich dazugewonnen, beispielsweise aus der Immobilienbranche. So oder so, für alle Kunden wird Targeting immer wichtiger. Wer will, kann seine Kampagne nur bei Wahlärzten immer donnerstags zu einer bestimmten Uhrzeit ausspielen lassen.
medianet: Lassen sich hier Trends erkennen?
Richter: Wo derzeit die Nachfrage steigt, sind datengetrieben Ausspielungen. Dabei werden beispielsweise Werte des Pollenwarndiensts stündlich abgefragt, im Hintergrund und bei hoher Pollenbelastung wird die dazu passende Kampagne ausgespielt. Was jetzt außerdem stark im Kommen ist, sind Awareness-Kampagnen zu verschiedenen Erkrankungen, auch zu seltenen Erkrankungen.