••• Von Martin Rümmele
SANTA CLARA/MAILAND/WIEN. Ein Medizintechnik-Unternehmen aus dem Silicon Valley zeigt, wie weit die Digitalisierung bereits im Gesundheitswesen im Einsatz ist und wie sie in der Ausbildung eingesetzt werden kann. Auch in Österreich gibt es erste Einsatzbereiche. Konkret geht es um den sogenannten Anatomage Table des Unternehmens Anatomage.
Einsatz in Österreich
Das 3D-Anatomie-Visualisierungs- und virtuelle Sezierungstool wird von medizinischen Fakultäten und Ausbildungsstellen für Gesundheitsberufe weltweit verwendet, in Österreich an der FH Campus Wien. In Deutschland nutzen es bereits die Universität Heidelberg, das Universitätsklinikum Göttingen die Ruhr-Universität Bonn und die OTH Regensburg. „Die Reaktion der Studierenden ist durchwegs positiv”, erzählt Marcus Koch von der Fakultät für Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften der OTH Regensburg.
Der Tisch stellt anatomische 3D-Strukturen echter menschlicher Körper dar und wird in der Ausbildung von Ärzten, Pflegekräften, Hebammen und anderen Gesundheitsberufen verwendet. „Der Einsatz von 3D-Visualisierungstechnologie hebt den Anatomieunterricht auf ein neues Level”, sagt Koch. Eine Gruppe von 15 bis 20 Studierenden kann problemlos gemeinsam am Tisch arbeiten. Die Funktionen bringen in der Ausbildung zahlreicher Gesundheitsberufe Vorteile.
Dreidimensionale Ansicht
So kann der virtuelle Seziertisch angehenden Hebammen die verschiedenen Stadien der Embryonalentwicklung darstellen. Studierende sind in der Lage, 3D-Embryo-Scans zu betrachten, um die Stadien der menschlichen Entwicklung dank neuer filmischer Renderings, die weiches und hartes Gewebe hervorheben können, mit einem außergewöhnlichen Maß an Genauigkeit zu visualisieren. Auch in der Ausbildung angehender Pflegekräfte wird der Anatomage Table sinnvoll eingesetzt. Auf ihm kann beispielsweise das gesamte Blut-, Nerven- und Lymphsystem dreidimensional dargestellt werden.