••• Von Katrin Grabner
WIEN. Bis zu 3.000 Pflegepersonen mehr pro Jahr braucht es, um den Pflegebedarf in Österreich zu decken. Das geht aus einer aktuellen Studie der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hervor, in der der Pflegebedarf bis 2050 berechnet wurde. Auch empfohlene Maßnahmen zur Bekämpfung des Pflegemangels finden sich darin wieder.
Fehlendes Personal
Bis 2050 werden in der Pflege beziehungsweise Betreuung aufgrund von Pensionierungen und der demografischen Entwicklung knapp 200.000 Personen (Vollzeitäquivalente) an zusätzlichem Personal benötigt. Dabei macht der Ersatzbedarf (Pensionierungen, ohne Fluktuation und andere Abgänge) rund 108.000 Personen, der Zusatzbedarf (demografische Entwicklung) rund 88.000 Personen aus.
Stellt man die derzeitige Zahl der abgeschlossenen Ausbildungen im engeren Pflegebereich (rund 5.100 Personen/Jahr) und den Bedarf bis 2050 (bis zu 8.000/Jahr) gegenüber, ergibt sich eine „Lücke” von rund 2.000 bis 3.000 Personen pro Jahr. Von der Studie umfasst wurde dabei Personal in Akutkrankenhäusern inklusive Reha-Einrichtungen sowie in der stationären, teilstationären und mobilen Langzeitpflege.
Prävention im Fokus
Als Maßnahmen zur Deckung des Bedarfs empfiehlt die Studie neben einer Attraktivierung der Ausbildung und Arbeitsbedingungen unter anderem die Rekrutierung von internationalen Pflegekräften sowie von Wieder- und Quereinsteigern. Digitalisierung und administrative Kräfte könnten ebenfalls das Personal entlasten. Brigitte Juraszovich, Senior Health Expert der GÖG, betont außerdem die Wichtigkeit von Prävention und Gesundheitskompetenz, um die Pflegebedürftigkeit der Bevölkerung zu reduzieren.