„Grundsätzlich fit”
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Die Coronapandemie hatte auch 2022 weiterhin einen großen Einfluss auf unsere körperliche sowie mentale Gesundheit.
HEALTH ECONOMY Redaktion 09.09.2022

„Grundsätzlich fit”

Bei 30 Prozent der Österreicher hat sich die Gesundheit in den vergangenen zwölf Monaten allerdings verschlechtert.

••• Von Katrin Grabner

WIEN. Im Rahmen der Gesundheitsstudie 2022 des Gallup Instituts im Auftrag der Wiener Städtischen Versicherung wurden 1.000 Personen im Alter von 16 bis 70 Jahren zu ihrem Gesundheitszustand und anderen Gesundheitsthemen befragt. Dabei gaben 30% an, dass sich ihre körperliche Gesundheit in den letzten zwölf Monaten verschlechtert habe. Dem gegenüber stehen 13%, die eine Verbesserung sehen. Wenig überraschend: Der körperliche Zustand korreliert mit dem Alter und auch mit der Haushaltsgröße. Je älter und je mehr Leute an einem Wohnort sind, desto weniger gesund fühlen sich die Menschen.

Mentale Belastung steigt

Trotz Verschlechterungen gibt die Mehrheit der Befragten an, sich grundsätzlich körperlich und mental fit zu fühlen. Auffällig ist die mentale Belastung allerdings bei Kindern: 43% der Befragten mit Kindern bis 18 Jahre im Haushalt sehen bei diesen eine teils sehr deutliche Belastung, vor allem bei Teenagern.

Mentale Antriebslosigkeit ist neben körperlicher Erschöpfung auch eines der häufigsten Symptome von Long-Covid, an dem laut der Umfrage vier von zehn Genesenen leiden. Insgesamt geben 53% an, schon einmal am Coronavirus erkrankt gewesen zu sein. Der Anteil war bei Frauen (58%), Personen bis 35 Jahre (65%) und in der ländlichen Bevölkerung (58%) am höchsten, wobei Letzteres laut der Studienleiterin des Gallup Instituts, Gabriele Reithner, auf strengere Maßnahmen, zum Beispiel in Wien, zurückzuführen ist.
Zu dem Zeitpunkt der Befragung (Juli 2022) waren in Österreich 56% vollständig geimpft, bei der Befragung waren es 69%. Aufgrund des sozialen Drucks scheint ein Teil nicht wahrheitsgemäß geantwortet zu haben, meint Reithner.

Privatversicherungen im Trend

Mehr als die Hälfte der Befragten ist mit dem öffentlichen Gesundheitssystem eher bis sehr zufrieden. Trotzdem ist das Interesse an Privatversicherungen bei rund einem Drittel gestiegen. Der Hauptgrund: lange Wartezeiten auf Termine bei Kassenärzten (63%). Weitere Gründe sind die kurze Zeit bei den Terminen selbst sowie steigende Selbstbehalte für Leistungen.

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