••• Von Martin Rümmele
WIEN/BASEL/NEW YORK. Der US-Konzern Johnson & Johnson läutet das Jahr für die Pharmabranche mit einem Paukenschlag ein: Der Konsumgüterriese aus New Jersey will für 27,9 Mrd. € das Schweizer Biotechnologieunternehmen Actelion schlucken.
Der Deal wäre die teuerste Transaktion in Europas Gesundheitsbranche seit 13 Jahren: 2004 hatte sich Sanofi-Synthelabo – heute Sanofi – die Übernahme des Rivalen Aventis fast 66 Mrd. USD kosten lassen.
Eigenständiges Unternehmen
Actelion-Mitgründer Jean-Paul Clozel und seine Frau Martine, die rund fünf Prozent der Aktien besitzen, werden mit dem Verkauf zu Milliardären. „Es ist eine gute Lösung für alle”, sagte er. Clozel setzte unter anderem durch, dass die Forschung von Actelion im Zuge des Mega-Deals in ein eigenständiges Unternehmen ausgegliedert wird, das er künftig führen wird.
J&J schaffte die Übernahme erst im zweiten Anlauf: Nach einer ersten Verhandlungsrunde ohne Einigung hatten sich die Amerikaner zunächst zurückgezogen und dem französischen Konkurrenten Sanofi das Feld überlassen. Nun kündigte J&J an, den Actelion-Aktionären 260,9 € je Aktie in bar zahlen; dieses Offert entspricht einem Aufpreis von 23% zum letzten Börsenkurs.