Medtech überrascht
© Philips
Während ein Medtech-Konzern überraschend hohe Gewinne machte, kämpften andere mit dem Geschäft in China.
HEALTH ECONOMY Redaktion 23.08.2024

Medtech überrascht

Das vergangene Geschäftsquartal brachte teils unerwartete Ergebnisse für einige bekannte Medizintechnikunternehmen.

••• Von Katrin Grabner

AMSTERDAM/CHICAGO/ERLANGEN. Internationale Medizintechnikunternehmen haben die Ergebnisse aus dem zweiten Quartal 2024 präsentiert – mit einigen Überraschungen.

Philips: Gewinn versechsfacht
Großer Gewinner ist dabei der niederländische Medtech-Konzern Philips – und das, obwohl das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit milliardenschweren Klagen wegen fehlerhafter Beatmungsgeräte für die Schlaftherapie zu kämpfen hatte. In Q2 konnte Philips mit 452 Mio. € den Nettogewinn mehr als versechsfachen, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern sowie Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (EBITA) verdreifachte sich auf 876 Mio. €. Der Umsatz stagnierte bei 4,5 Mrd. €.

Seine Prognose für das laufende Jahr bestätigte der Konzern. Er erwartet weiter ein vergleichbares Wachstum von drei bis fünf Prozent sowie eine bereinigte operative Marge (EBITA) von elf bis 11,5%. Im ersten Halbjahr lag der vergleichbare Umsatzanstieg bei zwei Prozent und die bereinigte Marge bei 10,3%. Ein gesteigertes Ergebnis lieferte auch Siemens Healthinneers. Dabei profitierte das deutsche Unternehmen von Einsparungen im Zusammenhang mit der Restrukturierung seiner Labordiagnostiksparte. Per Ende Juni stieg der Umsatz um 4,3% auf 5,4 Mrd. €.

China-Geschäft bremst
Herausfordernd zeigte sich hingegen die Situation in China: Antikorruptionsmaßnahmen der chinesischen Regierung führten nicht nur bei Siemens Healthineers, sondern auch bei GE Healthcare zu verzögerten Auftragsvergaben.
Der Konkurrent von Siemens Healthineers senkte seine Umsatzerwartungen deshalb für das laufende Jahr auf ein Plus von ein bis zwei Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen ein Wachstum von 4% in Aussicht gestellt. In Q2 brachen die Umsätze von GE Healthcare in China um 18% ein. Der chinesische Markt macht ein Siebtel des Konzernumsatzes aus, der Großteil davon entfällt auf Ultraschall- und andere bildgebende Geräte. GE Healthcare verfehlte im zweiten Quartal mit einem Umsatz von 4,84 Mrd. USD die Analystenerwartungen leicht, das Ergebnis je Aktie lag mit 1,00 USD aber leicht darüber.

Mit einem schwachen zweiten Quartal kämpfte auch der deutsche Softwareanbieter Compugroup – unabhängig von der Situation in China. Der Umsatz rutschte im Jahresvergleich um 9% auf 277 Mio. € ab, vor allem das Geschäft mit Ordinationen schnitt schwächer ab. Im Gesamtjahr dürfte der Erlös um bis zu zwei Prozent zurückgehen und im guten Fall nur stabil bleiben. Bisher standen plus vier bis plus sechs Prozent in den Plänen.

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