Mehr gesunde Betriebe
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Betriebliche Gesundheitsförderung hilft Beschäftigten und Unternehmen.
HEALTH ECONOMY Ina Karin Schriebl 10.06.2016

Mehr gesunde Betriebe

Von Entspannungs- und Bewegungsprogrammen über Gesundheitschecks bis zum gesunden Essen und Trinken profitieren mittlerweile 500.000 Arbeitnehmer.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Im heurigen Jahr haben 248 Unternehmen das Gütesiegel des Österreichischen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) erhalten. Das BGF-Netzwerk ist ein Zusammenschluss der Träger der gesetzlichen Krankenversicherung, der gesetzlichen Unfallversicherung, des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger, der Sozialpartner und des Fonds ­Gesundes Österreich.

Breite Angebote

Ziel ist die Förderung von Angeboten, die die Gesundheit der Arbeitnehmer im beruflichen Umfeld verbessern sollen. Insgesamt profitieren 500.000 Arbeitnehmer in österreichischen Unternehmen von entsprechenden Angeboten. Die Angebote reichen von Entspannungs- und Bewegungsseminaren, Übungen mit Physiotherapeuten, Ernährungsvorträgen und gesundem Essen und Trinken in der Kantine über Vorsorgeuntersuchungen und Gesundheitschecks bis zur ergonomischen Gestaltung des Arbeitsplatzes oder der Optimierung der Arbeitsorganisation und -abläufe. Erfolgreich abgeschlossene Projekte und die Implementierung in den Regelbetrieb der Unternehmen werden prämiert; das war bisher bereits in etwas mehr als 1.100 Betrieben der Fall, Tendenz steigend.

Dazu sagte Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ): „Die ausgezeichneten Betriebe übertreffen einander mit besonders erfolgreichen Maßnahmen zur Förderung von physischer und psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz. Wir wissen, dass der Druck in der Arbeitswelt steigt und Abschalten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwieriger wird. Daher ist es wichtig, dass jährlich mehr Betriebe sich bemühen, Arbeitsplätze gesünder zu gestalten.”

Hilfe für KMU

Das BGF-Programm eigne sich für große Konzerne und für Klein- und Mittelbetriebe. Für Klein- und Kleinstunternehmen wird ein auf die Ressourcen angepasstes, eigens entwickeltes Programm angeboten. Je nach Größe des Unternehmens ist die Projektdauer unterschiedlich; in jedem Fall gibt es vier Phasen: Diagnose, Planung, Umsetzung und Evaluierung. „Diese Phasen dauern üblicherweise zwischen sechs Monaten und zwei Jahren. Im Idealfall ist ein Projekt aber nie abgeschlossen, denn es gibt immer Potenzial zur Weiterentwicklung”, erklärt Christoph Heigl, Koordinator BGF-Netzwerks.

Für eine Prämierung müssen Qualitätskriterien erfüllt werden, die in Anlehnung an die Luxemburger Deklaration zur betrieblichen Gesundheitsförderung in der EU entwickelt worden sind: etwa die Sensibilisierung der Führungskräfte, die nachhaltige Ausrichtung der Maßnahmen und die Ermöglichung der Partizipation der Mitarbeiter.

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