Wien. Zwischen Pharmaunternehmen herrscht Unmut über die Entwicklung im Fall des Hepatitis C-Medikaments Sovaldi. Einige Unternehmen sind sauer ob der Preispolitik des Konkurrenten Gilead: 16.000 Euro kostet wie berichtet eine Packung. Die Innovation heilt allerdings die bisher unheilbare Krankheit in drei Monaten.
Doch viele in der Branche sprechen auch von einem „Sündenfall”. Nicht zuletzt weil sie Druck von den Krankenkassen fürchten, die im Rahmenpharmavertrag mit hohen Forderungen nach Rabatten nun alle zur Kassen bitten könnten. Die Verhandlungen beginnen in den kommenden Tagen.Für Wirbel sorgte nun ein Interview von Hauptverbandsgeneraldirektor Josef Probst in der Apotheker Krone; dort rüttelt er am Patentschutz für neue Arzneimittel. Pharmaunternehmen, die aufgrund hoher Preisforderungen für ein Medikament in kurzer Zeit Gewinne mit dem Produkt machen, sollten den Patentschutz verlieren, fordert er.Die Industrie weist das zurück. „Innovative Arzneimittel erhöhen die Lebenserwartung und Lebensqualität von Patienten und können indirekte Kosten im Gesundheitswesen vermeiden helfen”, betont Robin Rumler, Präsident der Pharmig. Die Ausgaben für Arzneimittel könnten nicht weiter nur als Ressourcenverteilungsdebatte zwischen Krankenkassen und Industrie geführt werden.(red)
Hauptverbands-Generaldirektor Josef Probst kritisiert Patentschutz.