GRAZ. Die Frage, wie Medikamente rascher und günstiger hergestellt werden können, rückt gerade in der Pandemie wieder in den Fokus. Im Comet-Zentrum Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (RCPE) in Graz forschen seit 2008 rund 140 Spezialisten an modernen Herstellungsmethoden von Medikamenten, denn mit traditionellen Mitteln dauert der Vorgang oft monatelang. „Zur Herstellung von Medikamenten sind oft mehrere voneinander abgetrennte Prozessschritte nötig”, erklärt Johannes Khinast, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des RCPE, den Stand der Technik. Weil jeder Einzelschritt überprüft und freigegeben werden müsse, sei das zeitintensiv und kostenaufwendig.
Kontinuierliche Prozesse
Die Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe entwickle sich daher weg von den traditionellen, diskontinuierlichen chemischen Prozessen in Richtung kontinuierliche Prozessführung und Durchflussverfahren. „Wir haben die Technologie, um Wirkstoffe schnell und in großen Mengen produzieren zu können”, schilderte der RCPE-Chef. Zur Realisierung bräuchte es allerdings noch eine kräftige Investition, die man nun mithilfe von Förderungen auch seitens der EU schaffen möchte. „Rund 40 bis 50 Mio. Euro wären notwendig”, sagte Khinast bei der Führung durch die Pilotanlage. (red)