Wien. Die Magnetresonanztomografie (MRT) hat sich als wichtigste diagnostische Methode in der Radiologie etabliert. Der Bedarf an derartigen Untersuchungen übersteige jedoch die krankenkassen-finanzierte Versorgung. Die Folgen: Wartezeiten von mehreren Wochen im niedergelassenen Bereich. Das beklagten nun Fachärzte der Österreichischen Röntgengesellschaft in Wien.
Zwar gebe es im niedergelassenen Bereich ausreichend Geräte, sagte der Wiener Radiologe Friedrich Vorbeck. Das Problem liege jedoch darin, dass die Krankenkassen nur ein marginales Plus an Untersuchungen finanzieren: Der Bedarf steige pro Jahr um acht Prozent, die Honorarsumme für MR-Untersuchungen erhöhten die Kassen aber lediglich um 0,5 Prozent pro Jahr – also um fast nichts.
In Sachen Wartezeiten bliebe den Patienten nur ein Ausweg: Sie bezahlen die Untersuchung privat und kommen binnen zwei Tagen dran; schätzungsweise 200 € sind nach Angaben des Radiologen dafür zu berappen.
Mammografie-Screening
Weitere Engpässe befürchten Radiologen durch eine höhere Zahl an MR-Untersuchungen der Brust. Denn im österreichischen Screening-Programm ist MRT möglich und bei bestimmten Frauen – etwa im Fall unklarer Befunde oder bei hohem Erkrankungsrisiko – sinnvoll. Diesen Zugang „hat kein anderes Screening-Programm in Europa”, sagte Alexandra Resch von der Röntgengesellschaft. Durch MRT sind auch Tumore erkennbar, die durch Mammografie oder Ultraschall unentdeckt blieben.
Kritiker jedoch behaupten, dass beim Mammografie-Screening die potenziellen Risiken (Strahlenexposition, falsch-positive Befunde und Überdiagnose) den Nutzen überwiegen.(iks)