••• Von Katrin Pfanner
WIEN. Bis 2050 werden 750.000 Menschen in Österreich pflegebedürftig sein. Es wird angenommen, dass sich der Anteil der Menschen über 80 Jahren 2050 gegenüber 2015 auf 11,5 Prozent verdoppeln wird.
Die Österreicher blicken nicht zuletzt aufgrund solcher Prognosen nicht sehr optimistisch in die künftige Pflegesituation. Vier von zehn Menschen machen sich Sorgen, was den eigenen Pflegebedarf oder jenen der Angehörigen in der Zukunft betrifft. Ältere machen sich sogar noch mehr Sorgen, ab 50 Jahren zeigt sich schon jeder Zweite besorgt, ab 65 Jahren sechs von zehn Menschen, geht aus dem jährlich durchgeführten Sora-Sozialbarometer für die Volkshilfe hervor.
Für die aktuelle Studie zum Thema „Pflege” wurden 1.019 Personen ab 15 Jahren befragt. Signifikant besorgter sind Menschen in kleinen und mittelgroßen Städten sowie Frauen. Während sich 39% der Männer Sorgen um die Themen Pflege und Betreuung machen, sind bei es den Frauen 46%.
Pflegekräfte entlasten
93% sprechen sich für kürzere Arbeitszeiten und eine bessere Entlohnung von Pflegekräften aus, um dem Personalmangel in den kommenden Jahren entgegenzutreten. 79% treten zudem für die Einführung einer Vermögenssteuer ab einer Mio. € zur finanziellen Absicherung der Pflege in Österreich ein. Menschen mit geringer Kaufkraft unterstützen diese Forderung stärker als Menschen mit hoher Kaufkraft.
Die Volkshilfe fordert angesichts dieser Ergebnisse eine Harmonisierung und den Ausbau der Pflegeangebote sowie eine „solidarische Finanzierung” mittels „Umverteilung von oben nach unten”. Es brauche konkrete Schritte zur Harmonisierung des Angebots der Bundesländer wie vergleichbare Personalschlüssel für Pflegeheime und Leistungen für mobile Dienste mit dem Ziel, bundesweit ein vergleichbares Angebot zu schaffen, sagt Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger.
Er forderte zudem den Ausbau von leistbaren mobilen, teilstationären und stationären Pflege- und Betreuungsangeboten vor allem in ländlichen Regionen, den Ausbau von neuen Wohnformen wie betreutes Wohnen, betreubares Wohnen und Mehrgenerationswohnhaus sowie von stundenweisen Betreuungsangeboten zur Entlastung der pflegenden Angehörigen.