Spitäler werden erneut teurer
© panthermedia.net/Axel Killian
Die Krankenhäuser versuchen immer effizienter zu werden, die Aufenthaltsdauer sinkt.
HEALTH ECONOMY 27.11.2015

Spitäler werden erneut teurer

Mehr und kürzere Behandlungen – das ist die Bilanz der heimischen Krankenhäuser. Die Kosten steigen auf 13,5 Mrd. €. Die Spitäler selbst suchen nun mehr Austausch mit Patienten.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. In Österreichs Spitälern steigt die Zahl der Behandlungen in Tageskliniken deutlich an: In den vergangenen fünf Jahren gab es hier ein Plus von 28,6%, wie aus der nun veröffentlichten Spitals-Entlassungsstatistik der Statistik Austria hervorgeht. Etwas weniger wurden hingegen die stationären Aufenthalte – im Gegenzug stieg dafür die Zahl bei tagesklinischen Operationen. Bereits jede fünfte Spitals-Entlassung (22,1%) aus einer Akutkrankenanstalt erfolgte nach einem tagesklinischen Aufenthalt; seit dem Jahr 2009 stieg diese Art der Behandlungen um 28,6%.

Nicht zuletzt dadurch sinkt auch die Zahl der Aufenthalts­tage im Spital deutlich: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer (ohne tagesklinische Aufenthalte) verringerte sich gegenüber 2009 um 3,2%. Im Schnitt dauerte 2014 ein stationärer Aufenthalt 6,5 Tage. Die Ausgaben für die stationäre Versorgung einschließlich der stationären Langzeitversorgung machten laut Statistik Austria 13,5 Mrd. € oder 38,7% der gesamten Gesundheitsausgaben aus. Von 2003 bis 2013 sind die Ausgaben für den stationären Bereich um 43,6% gestiegen.

Kompetenzen stärken

Künftig wollen die Spitäler und Betreuungseinrichtungen die Gesundheitskompetenz stärken, wie anlässlich einer Tagung in Wien betont wurde. Die 20. Österreichische Konferenz gesundheitsfördernder Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen (ONGKG) stand unter dem Motto „Die Gesundheitskompetenz von Gesundheitseinrichtungen entwickeln”. Dabei geht es weniger um das medizinische Know-how, sondern um die Information von Patienten und Mitarbeitern. Österreich schneidet im Ländervergleich hier nämlich schlecht ab – etwa, was das Wissen um Prävention betrifft.

ONGKG-Netzwerkpräsidentin Ulrike Sommeregger: „Die Patienten finden es oft schwierig, zu verstehen, was einem die Ärzte sagen.” Darauf müssten auch die Krankenhäuser reagieren, beispielsweise durch entsprechende Unterstützung der Betroffenen.

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