Wien/London. Eine Verbindung zur Verwendung von Antibiotika und dem Auftauchen von resistenten Keimen ist bei Mensch und Tier gegeben. Zu diesem Schluss kommen die federführenden Expertengremien der EU in einem neuen gemeinsamen Bericht.
E. Coli-Keime treten auf
Die Europäische Zentrale für Krankheitskontrolle, die Europäische Lebensmittelbehörde und die EU-Arzneimittelagentur haben erstmals gemeinsam die Situation in Europa untersucht; dazu wurden vorhandene Daten aus Agrarindustrie und Medizin analysiert. Demnach wurden von jedem Menschen in der EU im Jahr 2012 durchschnittlich 116,4 Milligramm Antibiotika pro Kilogramm Körpergewicht „konsumiert”. Die Nutztiere aus der Lebensmittelproduktion kamen hier mit im Durchschnitt 144 Milligramm pro Kilogramm Biomasse schlechter weg. Seit Langem ist bekannt, dass Antibiotikagebrauch mit dem Auftauchen von resistenten Keimen in Verbindung steht. Heftig diskutiert wird die Frage, ob die Verwendung von Antibiotika in der Tierzucht auch auf Resistenzen beim Menschen durchschlägt. Die Experten in ihrem Bericht: „Insgesamt wurde ein Zusammenhang zwischen der Verwendung von Antibiotika in der Tierzucht und dem Auftauchen von Resistenzen bei den meisten verwendeten Kombinationen beobachtet.”Am stärksten sei das bei Escherichia coli-Bakterien von Tieren gewesen, so die Experten; das hätte aber auch für Salmonellen und Campylobacter gegolten. Umgekehrt wurde beim Menschen gezeigt, dass speziell die Verwendung von bestimmten Antibiotika mit dem Auftauchen von resistenten E. coli-Keimen in Verbindung stehen dürfte, ebenso bei bestimmten Salmonellenarten.(iks)