WIEN. Am 21. und 22. April luden fünf Wiener Würstelstände unter dem Motto „Weil deine Stimme nicht Wurscht ist“ alle ein, ein starkes Zeichen für Demokratie und Inklusion zu setzen. Denn bei der Wiener Gemeinderats- und Landtagswahl 2025, die am 27. April stattfindet, haben über 610.000 Wienerinnen und Wiener kein Wahlrecht. Damit ist mehr als jede dritte in Wien lebende Person im Wahlalter aufgrund der Staatsbürgerschaft vom Wahlausschluss betroffen.
„Bei uns sind alle willkommen“
Die Würstelstände sind dabei nicht zufällig gewählt, denn diese sind seit jeher mehr als nur ein Ort für die schnelle Mahlzeit. Sie sind Treffpunkte, an denen gesellschaftlicher Austausch und politische Diskussionen selbstverständlich sind. „Mit der Pass Wurscht Wahl wird diese Tradition auf eine neue Ebene gehoben“, erzählt Rene Kachlir, Obmann des Vereins der Wiener Würstelstände und Betreiber des legendären Würstelstand „Zum scharfen Rene“. „Unsere Standeln sind nicht nur UNESCO Kulturerbe, sie sind vor allem ein Ort für alle Menschen – egal woher man kommt, bei uns sind alle willkommen“, so Kachlir.
Vorreiter der Inklusion
„Unsere Würstelstände waren immer schon Orte, an denen alle willkommen sind. Mit dieser Aktion wollen wir das sichtbar machen und zeigen, dass Demokratie mehr ist als ein amtlicher Stempel“, erklärt Patrick Tondl, Vizeobmann des Vereins der Wiener Würstelstände und Betreiber des „Würstelstand Leo“, dem ältesten Würstelstand Wiens. „Am Würstelstand haben alle Wienerinnen und Wiener eine Stimme, warum also nicht auch bei der Wien-Wahl?“ ergänzt Michael Lanner, der sich an der Initiative mit seinen Imbissen in der Pfeilgasse und Spittelau beteiligt.
Ablauf an den Wahl-Tagen
Am 21. und 22. April konnte an ausgewählten Würstelständen in ganz Wien symbolisch gewählt werden. An beiden Tagen konnte alle interessierten Personen an den teilnehmenden Würstelständen ihre Stimme abgeben. Die etwas anderen Wahllokale wurden mit Wahlkabinen, kreativ und wienerisch unkonventionell, ausgestattet. Neben Wurstkreationen und kalten Getränken gab es auch Wahlkarten. Die gesammelten Stimmen werden im Rahmen der „Pass Egal Wahl“ ausgezählt.
Prominente Unterstützung
Die Initiative wurde von namenhaften Fürsprecherinnen und Fürsprechern begleitet. Zu den prominenten Unterstützerinnen und Unterstützern zählen unter anderem: Jugo Ürdens, Manuel Rubey, Simon Schwarz, Magda Leeb, Arash T. Riahi, Faris Rahoma, Aleksandar Petrovic, Michi Buchinger, Roman Gregory, Nunu Kaller, Gregor Seberg, Fiio, Tonica Hunter, Kurdwin Ayub, Max Ratzenböck und viele mehr.
Die Initiative wurde in Kooperation mit SOS Mitmensch durchgeführt, die seit 2013 „Pass Egal Wahlen“ organisieren. Unterstützt wurde die Initiative mit einer Werbekampagne von Studentinnen und Studenten der Meisterklasse der Graphischen unter der Leitung von Judith Kroisleitner und Goran Golik und den Studentinnen Barbara Gielesberger und Sophie Hutterer, der Filmproduktion Frames Network, der Druckerei Gerin und der Kommunikationsexpertin Ina Lins.
