••• Von Katrin Grabner
KUFSTEIN/FRANKFURT/DÜSSELDORF. Die Biotech-Firma Single Use Support aus Kufstein in Tirol hat durch die Corona-pandemie ein schnelles Wachstum hingelegt – und damit die Aufmerksamkeit von großen Pharmafirmen wie Sartorius und Merck auf sich gezogen, wie das deutsche Handelsblatt berichtete. Der Laborausrüster Sartorius und der Pharmakonzern Merck prüfen demnach den Kauf der österreichischen Firma, die auf sterile Verbrauchsmaterialien als auch Anlagen zum Abfüllen, Frieren und Transportieren von Flüssigmedizin spezialisiert ist.
Stattliche Bewertung
Single Use Support wickelt laufend Großaufträge aus Europa, den USA und Asien ab. Rund 70% der großen Pharmaunternehmen sollen zu den Kunden gehören, darunter das schweizerische Pharmaunternehmen Lonza, Schott Pharma oder das Biopharma-Unternehmen Rentschler.
Das jährliche Betriebsergebnis der Tiroler Firma kommt auf rund 50 Mio. €. Experten rechnen damit, dass es mit dem 15- bis 20-Fachen davon bewertet werden könnte. Mittlerweile hat Single Use Support zwei weitere Standorte, in Hall in Tirol und seit Ende 2023 in Boston in den USA.
Starkes Umsatzwachstum
Laut eigenen Angaben machte das Unternehmen 2021 mehr als 130 Mio. € Umsatz. 2022 sollen es knapp über 100 Mio. € gewesen sein mit einem Gewinn von 46 Mio. €. In den nächsten zwei Jahren rechnet die Firma mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 40%. Die Geschäftszahlen für 2023 wurden noch nicht genannt.
Im November 2023 übernahm Christian Praxmarer, früherer COO, die Rolle des CEO. Zusammen mit dem Mitbegründer Johannes Kirchmair leitet er nun die Tiroler Firma. „Mein Ziel ist es, unseren bisherigen Erfolg als Ausgangspunkt für weiteres Wachstum zu nutzen”, wird Praxmarer auf der Webseite von Single Use Support zitiert.
Laut den neuesten Berichten sieht es danach aus, als könnte das gelingen. Derzeit sondiert die Investmentbank Jefferies im Auftrag der Eigentümer der Tiroler Firma den Markt. Schon im ersten Quartal 2024 könnte der Verkaufsprozess starten.