Wirte-Kritik an der SVS
© APA/Herbert Neubauer
Der Druck von Unternehmen auf SVS-Obmann Peter Lehner wächst; jetzt kritisieren auch Hoteliers die Mahnungen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 05.02.2021

Wirte-Kritik an der SVS

Die Hoteliervereinigung kritisiert hohe Zinsen bei SVS-Stundungen; die Sozialversicherung verweist auf individuelle Lösungen.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Die Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS) mahnt seit einigen Tagen im Rahmen der Coronakrise gestundete Sozialversicherungsbeiträge ein. Das hat wie berichtet zu Kritik von Unternehmen geführt. Jetzt macht auch die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) mobil. Sie stört sich auch an den hohen Zinsen. Die SVS drohe dabei mit 3,38% Verzugszinsen, sollte nicht bis Ende März gezahlt werden, kritisierte ÖHV-Chefin Michaela Reitterer. „In einem Umfeld von Null- und Negativzinsen wirkt das wie Wucher”, wird Reitterer im Kurier zitiert.

Weitere Stundungen gefordert

„Wenn ich meinen Kunden für nicht geleistete Zahlungen 3,38 Prozent draufschlagen würde, hätte ich die Arbeiterkammer am Hals”, sagt Reitterer. Sie fordert eine Verlängerung der Stundungsfrist. Die SVS verweist auf Ratenzahlungen und individuelle Lösungen. SVS-Obmann Peter Lehner hat zuletzt allerdings erklärt, man wolle niemanden in die Insolvenz treiben, aber es sei Zeit, „die Wirtschaft ein Stück weit ins normale Leben zurückzuführen”. Man wolle zwar keine Pleitewelle auslösen, aber doch für jene Firmen, die nicht mehr wirtschaftlich weitergeführt werden können, Klarheit schaffen.

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