ABB investiert 100 Millionen in Eggelsberg (OÖ)
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Der hochmoderne Innovations- und Bildungscampus in Eggelsberg.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 19.04.2018

ABB investiert 100 Millionen in Eggelsberg (OÖ)

Größte organische Investition in die Industrieautomation am Stammsitz von B&R in Österreich.

EGGELSBERG. Ein Jahr nach der Ankündigung der Übernahme von B&R (Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik GmbH) wird der Schweizer Technologiekonzern ABB 100 Mio. € in Österreich investieren. Damit wird am Stammsitz der B&R im oberösterreichischen Eggelsberg ein hochmoderner Innovations- und Bildungscampus errichtet. Das Engagement ist die bisher größte organische Investition in die Industrieautomation in der mehr als 130jährigen Geschichte von ABB und schafft die Grundlage für rund 1.000 neue Hightech-Arbeitsplätze in Österreich.

Im neuen Innovations- und Bildungscampus werden künftig Technologien für die Fabrik der Zukunft entwickelt, in der auf ABB Ability basierende, smarte und Cloud-vernetzte Maschinen und Roboter weitgehend autonom produzieren. Mit der Investition setzt ABB ihre Next-Level-Strategie konsequent fort, die Innovation als den wesentlichen Motor für profitables Wachstum definiert. Das Unternehmen investiert jährlich rund 1,4 Mrd. USD in Forschung und Entwicklung und beschäftigt rund 30.000 Mitarbeiter im F&E-Bereich und in der Anwendungstechnik. Bei B&R sind bereits heute mehr als 1.000 Mitarbeiter in diesen Bereichen tätig.

Automation Academy
Der neue Forschungs- und Entwicklungsstandort wird 35.000 m² umfassen und eine Reihe zukunftsweisender Einrichtungen beherbergen. Neben hochmodernen F&E-Labors zur Entwicklung und Erprobung neuester Automationstechnologien, von industriellen Steuerungssystemen bis hin zu maschinellem Lernen und Künstlicher Intelligenz, wird eine „Automation Academy“ zur Schulung und Einarbeitung von Kunden, Partnern und Mitarbeitern in diesen Technologien dienen. Der Spatenstich ist bereits in diesem Sommer geplant, die Inbetriebnahme im Laufe des Jahres 2020. Nach Fertigstellung wird der Standort Eggelsberg zu den größten ABB-Forschungs- und Entwicklungszentren gehören.

Damit wird der weltweit zweitgrößte Anbieter von Industrieautomationslösungen seine führende Position in der Maschinen- und Fabrikautomation weiter ausbauen. Die Entwicklung disruptiver Technologien wird dazu beitragen, dieses hochattraktive, jährlich rund 20 Mrd. USD schwere Marktsegment noch besser zu bedienen. „Mit unserer 100-Millionen-Euro-Investition stärken wir diese Dynamik und die Eckpfeiler der B&R Erfolgsgeschichte: Innovationen und Mitarbeiter“, erklärt ABB-CEO Ulrich Spiesshofer. „Neben den neuen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten erweitern wir die B&R-Automation Academy, die Kunden, Partnern und Mitarbeitern aus der ganzen Welt ein einzigartiges Bildungs- und Trainingsprogramm anbietet.“

Automationszentrum Eggelsberg
Der Standort Eggelsberg gilt bereits heute als ABBs globales Zentrum für Maschinen- und Fabrikautomation und wird künftig eine noch größere Rolle bei der Entwicklung und Produktion zukunftsweisender Fertigungstechnologien spielen. „Mit dieser Investition wird B&R ein noch wichtigerer Teil von ABB“, sagt Peter Terwiesch, Leiter der Division Industrieautomation. „Basierend auf dem umfangreichen Erfahrungsschatz beider Unternehmen sowie dem sich ergänzenden Technologieportfolio und Marktzugang, arbeiten unsere Teams mittlerweile überall auf der Welt daran, gemeinsam neuen Kundennutzen zu schaffen.“

Die Zahlen stimmen
ABB ist mit Auftragszuwächsen in allen Divisionen ins Jahr 2018 gestartet und hat Umsatz und operatives Ergebnis verbessert. „Die Integration von B&R ist voll auf Kurs“, erklärt CEO Spiesshofer. „Aktuell bereiten wir intensiv den Abschluss der Übernahme von GE Industrial Solutions und die anschließende Eingliederung vor. Nach Abschluss der Neuausrichtung des EPC-Geschäftsmodells wurde mit Wirkung zum 1. Jänner 2018 innerhalb von Konzernaufwand & Sonstiges eine nicht zum Kerngeschäft gehörende operative Geschäftseinheit gegründet, die direkt dem CFO unterstellt und für die weitere Behandlung der verbleibenden EPC-Aktivitäten zuständig ist. Das Unternehmen baut auf den Erfolgen der Ende 2017 abgeschlossenen 1.000-Tage-Programme auf und legt den Fokus dabei weiterhin auf das Supply Chain Management und die Qualität der operativen Abläufe.

Darüber hinaus setzt ABB die Kostensenkungen fort, um Rohstoffpreisbewegungen effektiv zu begegnen und im Zuge seines regulären Sparprogramms Einsparungen in Höhe von drei bis fünf Prozent der Umsatzkosten zu erzielen. ABB bemüht sich weiterhin um Verbesserungen der Qualität und operativen Abläufe, wobei der Schwerpunkt auf erstklassiger Effizienz und Effektivität liegt. Unter anderem werden die Divisionen dabei unterstützt, das konzernweit eingeleitete umfassende Programm von Lean Six Sigma-Projekten umzusetzen. „Wir investieren weiter in den Vertrieb, die Forschung und Entwicklung und in ABB Ability, unser führendes Portfolio digitaler Lösungen“, sagt Spiesshofer. „Jetzt richten wir unser Augenmerk fest auf unsere Kunden und einen reibungslosen Betrieb.“ (pj)

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