Das IoT soll’s richten
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 04.03.2022

Das IoT soll’s richten

Eine ABB-Studie zur Transformation der Industrie fokussiert auf die enge Beziehung Digitalisierung-Nachhaltigkeit und die wichtige Rolle des IoT.

••• Von Helga Krémer

WR. NEUDORF. In einer von ABB in Auftrag gegebenen globalen Studie wurden internationale Unternehmen und Technologieführer zur Transformation der Industrie befragt, unter besonderer Betrachtung der Schnittstellen zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Mit dieser Studie „Billions of better decisions: industrial transformation’s new imperative” will ABB der Beziehung zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf den Grund gehen – in welchem Umfang das industrielle Internet der Dinge (Internet of Things, kurz IoT) derzeit genutzt wird und wie es die Energieeffizienz verbessern, Treibhausgasemissionen senken und den Wandel vorantreiben kann. ABB will damit weiters in der Industrie eine Diskussion darüber anstoßen, wie das industrielle IoT eingesetzt werden kann, um es Unternehmen und Beschäftigten zu ermöglichen, bessere Entscheidungen zu treffen, die sowohl der Nachhaltigkeit als auch dem unternehmerischen Erfolg dienlich sind.

Mehr als nur nachhaltig

„Nachhaltigkeitsziele entwickeln sich für Unternehmen zunehmend zu Wertschöpfungs- und Reputationstreibern. Industrielle IoT-Lösungen spielen für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle dabei, ihren Betrieb sicher, smart und nachhaltig zu machen”, sagt Peter Terwiesch, Leiter des Geschäftsbereichs Prozessautomation bei ABB, und betont: „Die Nutzung der aus den Betriebsdaten gewonnenen Erkenntnisse ist der Schlüssel zu buchstäblich Milliarden von besseren Entscheidungen in der Industrie und deren Umsetzung. So können deutliche Fortschritte erreicht werden, um die Produktivität zu erhöhen, den Energieverbrauch zu senken und geringere Umweltauswirkungen zu ermög­lichen.”

Wichtig, aber kaum verwendet

Bei der vom kalifornischen Marktforschungsunternehmen IntelliSurvey durchgeführten Studie nannten 46% der Befragten die „künftige Wettbewerbsfähigkeit” eines Unternehmens als den entscheidenden Faktor für die verstärkte Fokussierung von Industrieunternehmen auf die Nachhaltigkeit.

Und obwohl 96% der globalen Entscheider die Digitalisierung als „wesentlich für die Nachhaltigkeit” betrachten, sind nur bei 35% der befragten Unternehmen industrielle IoT-Lösungen in großem Rahmen implementiert. An dieser Diskrepanz zeige sich, dass heute zwar viele führende Industrieunternehmen die enge Beziehung zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit erkannt hätten, die Einführung von digitalen Lösungen, die zu besseren Entscheidungen und zur Erfüllung von Nachhaltigkeitszielen beitragen, in Sektoren wie Fertigung, Energieerzeugung, Gebäude und Verkehr jedoch beschleunigt werden müsse, heißt es bei ABB.
63% der befragten Führungskräfte stimmen der Aussage zu, Nachhaltigkeit sei gut für den unternehmerischen Erfolg, während 58% überzeugt sind, dass sie eine unmittelbare Wertschöpfung generiert. Daran lässt sich ablesen, dass Nachhaltigkeit und die traditionellen Prioritäten der Industrie 4.0-Bemühungen – Schnelligkeit, Innovation, Produktivität und Kundenorientierung – zunehmend enger miteinander verwoben sind. Für Unternehmen, die Effizienz und Produktivität vorantreiben und zugleich den Klimawandel bekämpfen wollen, würden sich damit Win-Win-Szenarien eröffnen.

Effizienz und Klimawandel

„Die Internationale Energie­agentur schätzt, dass die Industrie für über 40 Prozent der aktuellen globalen Treibhausgas­emissionen verantwortlich ist”, erklärt Terwiesch. Laut deren Analyse „Greenhouse Gas Emissions” aus dem Vorjahr war die Industrie im Jahr 2019 weiterhin weltweit der Sektor mit den größten Emissionen. Mit einigem Abstand auf Platz 2 die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor – sie waren auf 27% gestiegen.

„Wenn wir Ziele wie etwa die zur nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen und das Pariser Klimaabkommen erreichen wollen, müssen Industrieunternehmen digitale Lösungen im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategien implementieren – vom Konferenzraum bis zur Werkshalle. Jeder einzelne Industriebeschäftigte kann ein befähigter Entscheidungsträger bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit werden”, ist Terwiesch überzeugt.

Auf Reden folgt Handeln

ABB selber wolle daher mit gutem Beispiel und mit wegweisenden Technologien vorangehen, um den Wandel zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft voranzutreiben und die Welt nachhaltiger zu gestalten. In den vergangenen zwei Jahren konnte das Unternehmen die Treib­hausgasemissionen an seinen eigenen Standorten um mehr als 25% reduzieren.

Im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie 2030 will ABB bis zum Ende dieses Jahrzehnts klimaneutral werden und ihre Kunden weltweit dabei unterstützen, ihre jährlichen CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 100 Megatonnen zu senken – das entspricht dem Ausstoß von 30 Mio. Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor pro Jahr. Kern dieser Verpflichtung sind die Investitionen von ABB in die digitale Kompetenz. Das Unternehmen setzt mehr als 70% seiner F&E-Ressourcen für digitale und Software-Innovationen ein, verfügt über ein robustes Ökosystem an digitalen Partnern und hat sich so eine führende Position im Bereich des industriellen IoT aufgebaut.

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