Es wird endlich heller…
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 31.05.2024

Es wird endlich heller…

Österreichs Industrie könnte laut UniCredit Bank Austria Ökonomen Stagnation bald überwinden.

WIEN. Die monatliche Umfrage unter den österreichischen Einkaufsmanagern der verarbeitenden Industrie ergab für den Mai ermutigende Ergebnisse. „Der Aufwärtstrend des UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex setzte sich beschleunigt fort. Der Indikator stieg im Mai auf 46,3 Punkte und erreichte damit den höchsten Wert seit fünfzehn Monaten. Allerdings wird damit die Marke von 50 Punkten, die Wachstum in der heimischen Industrie signalisiert, noch verfehlt“, meint UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Das zweite Mal in Folge trugen alle Komponenten gleichzeitig zum Anstieg des UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex bei. „Die Produktion zeigte im Mai erstmals seit zwei Jahren klare Anzeichen einer Stabilisierung dank des deutlich nachlassenden Auftragsrückgangs. Auch die Preis- und Lagertrends wiesen auf einen Rückgang des Nachfragemangels hin. Die Verschlechterung der Lage am Arbeitsmarkt setzte sich fort, doch zumindest ließ das Tempo spürbar nach“, fasst Bruckbauer die wichtigsten Detailergebnisse der Umfrage zusammen.

Internationaler Aufwärtstrend unterstützt
Angesichts der vorsichtigen Anzeichen einer Stabilisierung dürfte das Ende der Rezession in der heimischen Industrie unmittelbar bevorstehen. „Der Optimismus unter den österreichischen Industriebetrieben hat zugenommen. Den vierten Monat in Folge zeigte der Index für die Erwartungen der kommenden zwölf Monate eine Ausweitung der Produktion und stieg im Mai sogar auf 56,3 Punkte und lag damit leicht über dem langjährigen Durchschnitt“, meint Bruckbauer und ergänzt: „Erstmals seit zwei Jahren wies zudem das Verhältnis des Index für das Neugeschäft und den Beständen in den Verkaufslagern darauf hin, dass die Nachfrage aufgrund geringer Lagerbestände nur durch eine Ausweitung der Produktion erfüllt werden kann. Somit dürfte im kommenden Quartal mit einer Rückkehr der heimischen Industrie auf einen Wachstumspfad zu rechnen sein.“

Diese positiven Erwartungen werden zudem durch die Trends in den wichtigsten österreichischen Absatzmärkten unterstützt. Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die verarbeitende Industrie zeigte im Mai in allen großen Industrieländern eine klare Aufwärtstendenz. In den USA und im Vereinigten Königreich signalisierte der aktuelle Wert sogar ein Wachstum. Im Euroraum lag der vorläufige Einkaufsmanagerindex noch unter der Wachstumsschwelle, verbesserte sich jedoch auf 47,4 Punkte, dank breiter Unterstützung in fast allen europäischen Ländern, angeführt von Deutschland.

Produktionsindex gestiegen
Im Mai verringerte sich der Rückgang der Produktionsleistung in der heimischen Industrie deutlich. Bereits seit Dezember zeigte der entsprechende Indikator eine Aufwärtstendenz, die sich nun deutlich beschleunigte.

„Mit dem Anstieg auf 49,2 Punkte erreichte der Produktionsindex im Mai den höchsten Wert seit zwei Jahren und lag nur noch knapp unter der Wachstumsschwelle. Zu verdanken war dies den deutlich geringeren Absatzproblemen. Insbesondere aus dem Ausland verlangsamte sich der Auftragsrückgang spürbar“, meint UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Der Index für die Exportaufträge stieg im Mai um fast vier auf 47,7 Punkte, den höchsten Wert seit Mai 2022, als erstmals der Indikator einen Rückgang der Auslandsnachfrage anzeigte.

Lagermanagement wird offensiver
Aufgrund des weiterhin sinkenden Neugeschäfts reduzierten die heimischen Betriebe im Mai ihre Einkaufsmenge. Folglich nahmen auch die Bestände in den Vormateriallagern erneut ab. In beiden Fällen verlangsamte sich jedoch der Rückgang als Folge der etwas nachlassenden Absatzprobleme. „Nach dem vormonatigen Anstieg sanken im Mai die Bestände in den Auslieferungslagern mit dem höchsten Tempo des laufenden Jahres. Ein Hinweis, dass die heimischen Industriebetriebe von der Stärke der Nachfrage positiv überrascht wurden“, so Pudschedl. Die unterschiedliche Entwicklung der Lagertrends von Einkauf und Verkauf unterstreiche die vorankommende Stabilisierung der Industriekonjunktur, die von einer schrittweisen Abkehr von der extrem vorsichtigen Lagerpolitik der vergangenen Monate begleitet werde.

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