Angebunden an eine perfekte Straßen-, Schienen- und Wasserinfrastruktur, liegt das größte Logistikzentrum Ostösterreichs, der Hafen Wien – ein Unternehmen der Wien Holding. Perfekt hat der Hafen Wien auch das Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen, nämlich mit einem Rekordergebnis. So wurde ein Umsatz von 61,7 Mio. € (+ 11,4% gegenüber dem Vorjahr) und ein Betriebsergebnis von 8,7 Mio. € (+ 40% gegenüber dem Vorjahr) erwirtschaftet. Darüber hinaus investierte der Hafen Wien insgesamt 15,3 Mio. € in seine Wettbewerbsfähigkeit, die Nachhaltigkeit und in neue Projekte.
Im Jahr 2023 hat sich der Hafen Wien ausgezeichnet geschlagen. Neben den Unternehmen des Hafen Wien befinden sich auf dem Hafen-Areal auch weitere rund 200 Betriebe, die rund 5.000 Arbeitsplätze sichern. Damit ist der Hafen Wien ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. „Der Erfolg unserer Strategie, den Hafen Wien als nationale und internationale Logistikdrehscheibe zu positionieren, schlägt sich auch in den wirtschaftlichen Kennzahlen und dem Rekordergebnis 2023 nieder“, so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
Investitionen verdoppelt
Laut Wien Holding-Geschäftsführer Kurt Gollowitzer habe der Hafen Wien auch als trimodaler Wirtschaftsstandort im Jahr 2023 stark aufgerüstet: „Weit mehr als verdoppelt (plus 155 Prozent) haben wir unsere Investitionen. Insgesamt 15,3 Mio. Euro sind in konkrete Projekte (Vorjahr: rund sechs Mio. Euro) geflossen, um die starke Position des Hafen Wien als Wirtschaftsfaktor weiter auszubauen.“ Im Mittelpunkt wären dabei unter anderem die Landgewinnung Freudenau, der Ankauf des Objekts 1. Haidequerstraße/Haidestraße, die Errichtung von zwei Filmhallen und der Bau der ersten vier von insgesamt sechs Leichtbauhallen für einen Großkunden gestanden. „Damit konnten wir auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten die Wettbewerbsfähigkeit der trimodalen Logistikdrehscheibe Hafen Wien konsequent stärken“, sagt Gollowitzer.
Außerdem wurden im Jahr 2023 das Dach im HQ7 erneuert, eine Wasserleitung in der Lobau gebaut, das Lager für einen Neukunden umgebaut und die EDV-Systeme modernisiert. Für die Hafenlogistik wurden neue Maschinen (drei große Dieselstapler und zwei Elektrohubwagen) angeschafft.
Herausfordernde Lage
Auch die WienCont, ein Tochterunternehmen des Hafen Wien, konnte das Jahr 2023 erfolgreich abschließen; sie steigert den Umsatz von 16,9 Mio. auf 19,4 Mio. € (+ 14,64%). Als wesentliche Schnittstelle im europäischen Intermodalnetzwerk hat auch der Terminal die Auswirkungen der globalen Wirtschaftslage und der anhaltenden Rezession im Transportsektor zu spüren bekommen. Hohe Volatilität im Bereich der abgewickelten Volumina, geringe Planbarkeit und rückläufige Produktivität durch eine Vielzahl an Zugausfällen prägten durchgehend das Jahr. Dennoch konnten knapp 470.000 Containereinheiten (TEU) am Standort umgeschlagen werden. Zwar entspricht das einem Mengenrückgang von rund sieben Prozent gegenüber 2022, aber immer noch deutlich besser, als das in der Gesamtbranche in Österreich der Fall ist, die rund elf Prozent weniger Umschlag verzeichnete.
„Erfreulicher entwickelte sich 2023 das Depotgeschäft, in dem das Containerlagertagvolumen um drei Prozent gesteigert werden konnte“, zeigt sich Doris Pulker-Rohrhofer, technische Geschäftsführerin des Hafen Wien, erfreut. „Auch konnten die Bereiche Reparatur (sechs Prozent mehr reparierte Ladeeinheiten), Handel (+ 39 Prozent verkaufte Container) und Containervermietung (sechs Prozent mehr vermietete Container), trotz schwieriger Wirtschaftslage und atypischer Marktbedingungen ihre Performance gegenüber dem Vorjahr weiter verbessern.“
Wesentliches Augenmerk liegt weiterhin auf dem Thema Nachhaltigkeit am Wirtschaftsstandort Wien. Durch den Kranterminal mit Schwungdurchfahrt ohne Diesel-Verschub ist ein CO2-neutraler Transport über den Standort in der Freudenau bereits möglich. Im Sinne der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und zur Absicherung der Energieversorgung ist am Standort im Jahr 2023 eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 84 kWp in Betrieb genommen worden.
Auf dem Weg zur CO2-Neutralität hat der Hafen Wien die Österreichische Energieagentur mit der Erstellung einer zweiten Studie beauftragt. Diese weist aus, dass der Gesamtenergieverbrauch gegenüber der letzten Studie aus dem Jahr 2019 um fast acht Prozent zurück gegangen ist und die CO2e-Emissionen standortübergreifend um 16% gesunken sind.
Attraktiver Betriebsstandort
„Die Logistik ist keine Einbahnstraße, das zeigt nicht nur die Entstehung zweier neuer Filmhallen an einem der Standorte des Hafen Wien – im HQ7, sondern auch die Nachfrage für Filmproduktionen“, erläutert Fritz Lehr, kaufmännischer Geschäftsführer des Hafen Wien. „Am Standort HQ7 gab es im Jahr 2023 insgesamt 31 Anfragen für Dreharbeiten, davon wurden 16 Produktionen durchgeführt. Szenen von TV-Serien wie ‚Tatort‘ oder ‚Schnell ermittelt‘ wurden im HQ7 gedreht. Unter anderem auch in der von Jori-Studios errichteten Pathologie und in einem Spital. Aber auch für die Sky-Serie ‚The Regime‘ und diverse andere Filmproduktionen wurden Räumlichkeiten im HQ7 für z.B. Requisiten und Kostüme angemietet.“