Kremser Hafen baut Lagerflächen weiter aus
© Donauhafen Krems
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Paul Chrstian Jezek 14.01.2021

Kremser Hafen baut Lagerflächen weiter aus

Schiffsumschlag signifikant gestiegen.

KREMS. Aufgrund der diversifizierten Kunden- und Güterstruktur hat der Donauhafen Krems das von der Corona-Pandemie geprägte Geschäftsjahr 2020 leidlich gut gemeistert. Im Vorjahr sind an Niederösterreichs größtem Umschlagplatz an der Wasserstraße Waren mit einem Volumen von rund 1,35 Mio. t be- und entladen worden – etwa die gleich hohe Gesamtumschlagsmenge wie 2019.

Maßgeblich getragen wurde das Ergebnis vom Schiffsumschlag. Dieser ist signifikant um 90.000 t oder ein Viertel auf 458.000 t gestiegen. In der Menge enthalten sind rund 200.000 t Schotter, die im Hafen zwischengelagert werden. Bei den anderen beiden Verkehrsträgern waren die Zahlen rückläufig. Der Lkw-Umschlag ist um fünf Prozent auf 540.000 t gesunken, der Bahnumschlag um zwölf Prozent auf 353.000 t. Das Minus auf der Schiene ist u.a. darauf zurückzuführen, dass der Hafen im Vorjahr weniger Container und Stahl verladen hat.

Lager und Dienstleistungen florieren
Auf einem neuen Rekordniveau liegt hingegen die Lagerauslastung: Es wurden 30.000 m² eigene Hallenflächen sowie rund 8.000 m² extern bewirtschaftet. Deswegen werden heuer im Frühjahr die Hallenlagerflächen auf dem Hafengelände um 4.150 m² vergrößert.

Auch Dienstleistungen um das „Rebulking“ – Schüttgüter, die in Bigbags (Großgebinde) gelagert und in Silo-Lkw umgefüllt werden – sind gefragt und werden fortentwickelt. Darüber hinaus will man 2021 vom erneuerbaren Energieträger Windkraft profitieren, denn im Donauhafen können die bis zu 100 t schweren Bauteile gut bewegt werden.

Ein kurzer Blick zurück
Gegründet wurde das Unternehmen 1939 durch Karl Mierka unter dem Namen Karl-Mierka Lagerei- und Umschlagsbetriebe Donauhafen Krems an der Donau. In den Kriegsjahren war der Importumschlag von Getreide die hauptsächliche Tätigkeit, in den 50er- und 60er-Jahren erfolgte u.a. der Ausbau zum Hafenumschlagsbetrieb sowie die Errichtung von Lagerflächen.

1997 erreichte der Donauhafen Krems bei der Wahl zum „Binnenhafen des Jahres“ hinter dem weltgrößten Binnenhafen Duisburg unter 44 nominierten Hafenplätzen den zweiten Platz; weiters wurden das erste Mal mehr als
1 Mio. t umgeschlagen.

Im Juni 2010 erwarb der deutsche Logistikkonzern Rhenus SE & Co. KG 26% des Stammkapitals der Mierka Beteiligungs GmbH. Im Frühjahr 2013 erweiterte die Rhenus im Zuge einer Kapitalerhöhung ihren Anteil auf 51 und 2018 auf 100%. Die Rhenus-Gruppe mit Sitz in Holzwickede bei Dortmund verfügt neben einem dichten Standortnetz in Europa auch über zahlreiche Niederlassungen in Asien. Bei der Rhenus Donauhafen Krems GmbH & Co. KG sind rund 50 Mitarbeiter für Hafenlogistik und Umschlag verantwortlich, weiters ist man auch in den Geschäftsfeldern Speditionsdienste (Rhenus Logistics Austria) sowie Binnenschifffahrt (Rhenus Partnership Austria) tätig. (pj)

 

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