Kritik aus Kärnten
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Global Player Lam Re­search mit mehr als 500 Mitarbeitern in Villach liefert Einzelwafer-Nassreinigungsanlagen an die Halbleiterindus­trie weltweit.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY PAUL CHRISTIAN JEZEK 20.01.2017

Kritik aus Kärnten

Die Industriekonjunktur entwickelt sich trotz schwierigen Umfelds zufriedenstellend, die Bürokratie behindere jedoch den Aufschwung, tadelt die IV-Kärnten.

••• Von Paul Christian Jezek

KLAGENFURT. „Genau die Hälfte der Kärntner Industrie­unternehmen meldet derzeit eine ansteigende Tendenz bei den Auslandsaufträgen, was auf anhaltende Exporterfolge schließen lässt”, sagt IV-Kärnten-Präsident Christoph Kulterer.

Stillstand ist Rückschritt

Unternehmen, die auf regionale Konjunktureffekte bauen, hätten es jedoch deutlich schwerer; vor allem öffentliche Aufträge seien derzeit Mangelware. „Etwas mehr als die Hälfte der Betriebe sieht einen Aufwärtstrend bei der Geschäftslage. Mehr als ein Viertel beurteilt die Ertragslage positiv”, so ­Kulterer.

Vielfach dominieren aber die Einschätzungen im Bereich „gleichbleibend”.
Die mangelnde Reformbereitschaft in Österreich sowie das europäische Umfeld zwischen Brexit und zähen Verhandlungen über die Freihandelsabkommen mache es den heimischen Industriebetrieben nicht einfacher, Investitionsentscheidungen zu treffen.
Die Branchenentwicklung ist laut Kulterer relativ einheitlich. Die Elektro-/Elektronikindustrie überzeuge vor allem im Export, die Chemie mit einer guten Geschäftslage, in der Holzindustrie habe sich die Ertragslage endlich wieder verbessert.
In Kärntens stärkster Branche, der Maschinen- und Metall­indus­trie, sei man sehr vorsichtig mit positiven Beurteilungen.
Die Nahrungs- und Genussmittelindustrie kämpfe nach wie vor mit einem schwierigen Markt­umfeld.
Dasselbe gilt für die Bereitschaft der Betriebe, neue Mitarbeiter einzustellen: Nur 8% der Kärntner Industrieunternehmen melden im Augenblick, dass sie ihren Beschäftigtenstand ausweiten wollen.
Dies liegt laut Kulterer in erster Linie an den hohen Arbeitskosten und da wiederum an den rekordverdächtigen Lohnnebenkosten sowie an der fehlenden Flexibilität in der Arbeitszeit.

Mehr Digitalisierung

Der IV-Kärnten-Präsident appelliert daher, die Digitalisierung gerade im hoch industrialisierten und innovationsstarken Kärnten als Chance zur Neuansiedlung von Hightech-Produktionen zu nützen – „aber jedenfalls nicht dadurch, dass man die ohnehin schon enorm hohen Arbeitskosten durch überzogene Lohnrunden in prohibitive ­Regionen nach oben treibt oder gar Maschinensteuern bzw. Wertschöpfungsabgaben erfindet”.

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