••• Von Helga Krémer
Beton Dialog Österreich, die Interessengemeinschaft der Zement-, Betonfertigteil- und Transportbetonhersteller in Österreich, hat nun zum zweiten Mal nach 2023 den Österreichischen Betonpreis vergeben. 82 Bauprojekte aus ganz Österreich – von Wohnbauten bis hin zu Infrastruktur- und Forschungsprojekten mit Beton – wurden eingereicht. 2023 waren es „nur” 57 gewesen. Für 2027 darf man gespannt sein.
„Der Österreichische Betonpreis hat sich als wichtigste Auszeichnung des Landes für das nachhaltige Bauen mit Beton etabliert. Die Fülle und die Vielfalt der teilnehmenden Projekte zeigt, welche Innovationskraft in dem Baustoff steckt. Die ausgezeichneten Bauwerke sind Leuchtturmprojekte, die uns den Weg zum nachhaltigen Bauen der Zukunft aufzeigen”, sagt Christoph Ressler, Vorstand von Beton Dialog Österreich.
Strenge Blicke und Expertise
Eine Fachjury unter dem Vorsitz der Wiener Architektin Anja Fischer hat die besten Bauprojekte in einem zweistufigen Verfahren genau geprüft.
„Im Mittelpunkt standen für uns die Kriterien, die auch bei der Ausschreibung des Österreichischen Betonpreises gefordert waren”, erklärt Anja Fischer und führt aus: „Nachhaltigkeit, Funktionalität, Ausführungsleistung, Kreislauffähigkeit, Ressourcenschonung, Innovation und Design. Bei den ausgezeichneten Projekten konnte der Baustoff Beton in allen diesen Kriterien klar punkten.”
Beton gibt den Ton an …
In der Kategorie Wohnbau setzte sich das soziale Wohnbauprojekt Campo Breitenlee in Wien-Donaustadt durch. Laut Jury punkte das Gebäudeensemble als zukunftsweisendes Plusenergiequartier, das Ökologie, soziale Qualität und innovative Technik – wetterprädiktive Steuerung mit aktuellen Wetterdaten – vereint. Beton werde nicht nur konstruktiv, sondern auch energetisch wirksam eingesetzt.
Bei den Bildungs- und Verwaltungsbauten konnte sich das Future Art Lab der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien als Sieger behaupten. Die Jury überzeugt das Projekt durch den konsequenten und innovativen Einsatz des Baustoffs Beton. Die hervorragenden akustischen Eigenschaften von Beton ermöglichen es, mehrere nebeneinanderliegende, unterschiedlich genutzte Räume zu realisieren – ohne gegenseitige akustische Beeinträchtigung.
… und lebt länger
Wie langlebig und flexibel Beton sein kann, zeige der Sieger in der Kategorie Revitalisierung, so die Jury. Das Projekt Kulturzentrum Mattersburg sei ein eindrucksvoller Dialog zwischen Alt und Neu. Die Sanierung des Brutalismus-Baus aus dem Jahr 1976, dessen Abriss bereits zur Diskussion stand, erfolgte mit großer Sorgfalt und Respekt vor der ursprünglichen architektonischen Sprache. Der hinzugefügte Neubau aus Beton tritt in einen gleichwertigen, fein abgestimmten Austausch mit dem Hauptgebäude und zeugt von einem zeitgemäßen, nachhaltigen Anspruch.