Neue Technologien und ihre Auswirkungen
© Jenia Symonds
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 06.06.2025

Neue Technologien und ihre Auswirkungen

„From Innovation to Impact: Forward for Good” – OMV eröffnet ReOil- und Elektrolyseanlagen in Schwechat.

••• Von Helga Krémer

Die OMV hat die neuen Anlagen ReOil und Elektrolyseur in der Raffinerie Schwechat bei Wien nun offiziell eröffnet. Die selbst entwickelte ReOil-Anlage für chemisches Recycling wandelt schwer recycelbare Kunststoffe in Produkte in Neuwarenqualität um und fördert so die Kreislaufwirtschaft bei gleichzeitiger Reduktion der Umweltbelastung. Die neue Elektrolyseanlage mit einer Leistung von zehn Megawatt verfügt über eine Produktionskapazität von bis zu 1.500 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr und ist die größte ihrer Art in Österreich.

Diese beiden wegweisenden Technologien standen im Mittelpunkt der OMV-Veranstaltung „From Innovation to Impact: Forward for Good”, die von Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO von OMV, sowie Martijn van Koten, OMV Executive Vice President Fuels & Feedstock und Chemicals, ausgerichtet wurde.

Nachhaltiger Wendepunkt

„Diese Eröffnung markiert einen entscheidenden Schritt in unserer Strategie 2030. Sie wird von dem klaren OMV-Ziel angetrieben: ein integriertes, nachhaltiges Unternehmen für Chemikalien, Kraftstoffe und Energie zu werden – und dabei konsequent an unserem Bekenntnis festzuhalten, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Ein solcher systemischer Wandel erfordert Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Deshalb freue ich mich, diesen Meilenstein gemeinsam mit all jenen zu feiern, die zu diesem Fortschritt beitragen und unsere Vision für eine nachhaltigere Zukunft teilen”, so Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender und CEO von OMV.

Da sich die Bedürfnisse der OMV-Kunden stetig weiterentwickelten, ermöglichten diese beiden transformativen Technologien laut Stern, sowohl aktuelle als auch zukünftige Anforderungen zu erfüllen: „Durch die stärkere Verknüpfung von Raffinerie und chemischer Produktion erschließen wir mehr Effizienz, Flexibilität und Nachhaltigkeit. So verwandeln wir Moleküle in Wert – und Strategie in spürbare Wirkung.”

Weiteres Investment

Darüber hinaus hat OMV die finale Entscheidung getroffen, einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag in eine neue Anlage für grünen Wasserstoff in Bruck an der Leitha, Niederösterreich, zu investieren. Dort plant OMV den Bau einer 140 MW-Elektrolyseanlage – vorbehaltlich und unter der Annahme einer positiven Förderzusage der Europäischen und der Österreichischen Wasserstoffbank.

Mit einer jährlichen Produktionskapazität von bis zu 23.000 Tonnen grünem Wasserstoff wird die neue Anlage eine der größten ihrer Art in Europa sein. OMV erwartet eine Reduktion der CO2-Emissionen um rund 150.000 Tonnen pro Jahr – das entspricht dem jährlichen CO2-Fußabdruck von etwa 20.000 Menschen.

„Industrieller Vorreiter”

Martijn van Koten, OMV Executive Vice President Fuels & Feedstock und Chemicals: „Mit diesem Projekt erfinden wir die Herstellung alltäglicher, unverzichtbarer Kraftstoffe und chemischer Produkte neu – ein bahnbrechender Schritt, der zeigt, wie industrielle Innovation und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen können. Durch den künftigen Einsatz von grünem Wasserstoff gestalten wir die Prozesse und die Produktion von Kraftstoffen und chemischen Produkten nachhaltiger und machen unsere Industrie zukunftssicher. Unsere geplante 140 MW-Elektrolyseanlage in Bruck an der Leitha wird einen wesentlichen Teil des Wasserstoffbedarfs der OMV Raffinerie in Schwechat decken und unsere Rolle als Vorreiter der industriellen Transformation weiter stärken.”

Großproduzent

Mit dem erwarteten Betriebsstart Ende 2027 wird die neue Anlage grünen Wasserstoff unter Nutzung erneuerbarer Energiequellen aus Wind- und Solarenergie sowie Wasserkraft erzeugen. Das 140 MW-Elektrolyseprojekt profitiert dabei von den Erfahrungen, die mit der 10 MW-Elektrolyseanlage von OMV gesammelt wurden. Diese wurde Ende 2024 in Partnerschaft mit der Kommunalkredit erfolgreich fertiggestellt. Als eine der ersten Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff in Europa wurde sie gemäß der EU-Richtlinie für erneuerbare Energien (RED) als Anlage für die Herstellung von „erneuerbaren Kraftstoffen nicht biogenen Ursprungs” (RFNBO) zertifiziert.

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