••• Von Helga Krémer
Im Rahmen der Toyota Material Handling Europe Rental & Used Conference – einer internen, europaweiten Veranstaltung – bot sich für medianet die Möglichkeit des direkten Austauschs mit der europäischen Konzernspitze. Auf der zweitägigen Konferenz diskutierten und präsentierten sich europäische Landesgesellschaften im Sinne des für Toyota typischen Lean-Management-Ansatzes „Genchi Genbutsu”.
„Genchi Genbutsu” bedeutet wörtlich „realer Ort, reale Sache” – also „die Situation vor Ort” – und ist ein Schlüsselprinzip des Toyota-Produktionssystems: Immer an den Ort des Geschehens zu gehen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, Konsens zu bilden und Ziele zu erreichen.
Apropos Ziele
SBTi (Science Based Target initiative) habe Toyota Material Handlings Fahrplan zur Reduktion der Treibhausgase und damit zur Erreichung der Klimaneutralität des Unternehmens per Geschäftsjahr 2041 bestätigt, berichtet Ernesto Domínguez, Präsident und CEO von Toyota Material Handling Europe, im Gespräch.
Das Net-Zero-Programm von Toyota Material Handling Europe startete bereits im Mai 2022 (Geschäftsjahr 2023), um im gesamten Unternehmen die Dekarbonisierung voranzutreiben und damit einen Beitrag zum Stoppen der Erderwärmung zu leisten. Nach Übermittlung der Ziele im Oktober 2023 hat die SBTi bestätigt, dass die kurz- und langfristigen Ziele von Toyota Material Handling alle Kriterien in Bezug auf Zeitrahmen, Emissionsabdeckung sowie Ambition erfüllen und die Zielambitionen für Scope 1 und 2 den 1,5-°C-Zielpfad unterstützen.
„Bei SBTi geht es nicht nur um Compliance – es geht darum, Standards zur CO2-Reduktion im Einklang mit der Klimawissenschaft festzulegen. Wir alle wissen, dass gemeinsame Anstrengungen einen erheblichen Unterschied machen. Aus diesem Grund haben wir auch unsere wichtigsten Lieferanten eingeladen, sich für SBTi zu engagieren. Denn gemeinsam können wir die Dekarbonisierung unserer Wertschöpfungskette beschleunigen”, sagt Domínguez.
Hier kommt TMH Österreich ins Spiel, denn laut Norman Memminger, Chairman Toyota Material Handling Austria/Vice President Rental & Used, sei TMH Österreich im europäischen Net-Zero-Programm mit seinen Dekarbonisierungsbestrebungen als Referenzland ausgewählt worden.
Blick auf TMH Austria
In Österreich sei der Markt für Interlogistiklösungen ein Wachstumsmarkt, sagt Managing Director TMH Austria Oskar Zettl, seit 2021 sei der Marktanteil um 33% Prozent gestiegen. Allerdings: „Wir hängen immer von der gesamtwirtschaftlichen Lage ab.”
Dennoch sei das Geschäft mit Gabelstaplern und Co. sehr stabil. „Auch wenn es der Industrie nicht so gut geht wie derzeit in Österreich, gibt es viele Branchen, denen es nach wie vor gut geht.” Ein Gabelstapler sei per se kein „sexy Produkt”, aber sobald ein Unternehmen mit physischen Gütern arbeite, „braucht es unser Portfolio mit unseren Lösungen”.
Ein unbegrenztes Marktwachstum sei aufgrund der Größe des Landes allerdings nicht möglich. Das Marktniveau werde sich bei rund 10.000 bis 11.000 Flurförderzeugen einpendeln, so Zettl. Derzeit stehe man bei rund. 9.000.
Globaler Markt
Nach dem Boom der letzten Jahre sieht Domínguez den Markt für Gabelstapler nun wieder ungefähr am Stand vor Covid. Insgesamt wachse der Markt für Interlogistiklösungen weiter, die Konkurrenz aus China stelle eine Herausforderung dar. Ralph Cox, Senior Vice President Market Operations, rechnet mit einem kleinem Wachstum nach dem Sommer. Verschiedene Indikatoren würden dies nahelegen.
Es muss nicht immer neu sein
Sehr stark habe sich in Europa das Gebraucht- und Vermietgeschäft – intern als R&U für Rental & Use bezeichnet – entwickelt, berichtet Cox, auch in Österreich. Hier lässt Zettl mit einer Ankündigung zur österreichischen Führungsriege aufhorchen: Am 1.9. 2024 werde das Gebraucht- und Vermietgeschäft auf Managementebene gehoben.