Prangl betätigt sich für ÖBB und Lidl
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 11.04.2019

Prangl betätigt sich für ÖBB und Lidl

Sondertransport für eine Lokomotive und neues Logistikzentrum in Niederösterreich.

LINZ/MÜLLENDORF. Aufgrund des Abrisses einer Eisenbahnbrücke in Linz und des dadurch fehlenden Schienennetzes zur Mühlkreisbahn war es notwendig, eine 80 t schwere Lokomotive auf der Straße zu transportieren. Das 19,7 m lange, 2,9 m breite und 4,3 m hohe Schienenfahrzeug wurde am Bahnhof Ottensheim als Zugmaschine für einen Messwagen der ÖBB benötigt.

Verladen wurde die Diesel-Lokomotive per Tandemhub mit einem 350 t- und einem 160 t-Teleskopkran. Derartige Manöver erfordern immer eine perfekte Abstimmung der beiden Kranfahrer. Das eingespielte Prangl-Team leistete hier hervorragende Arbeit. Mit einer 4-Achs-Schwerlastzugmaschine und einem neunachsigen Semi-Tieflader wurde der Schienengigant schlussendlich transportiert. Daraus ergaben sich Transportabmessungen von 28,5 m Länge und 5,5 m Höhe. Das gesamte Transportgespann brachte 133,2 t auf die Waage.

Zur perfekten Ladungssicherung wurde eine eigene Transportvorrichtung angefertigt, die auf dem Auflieger speziell befestigt wurde. Mit dieser Vorrichtung ist es möglich, auch zukünftig Schmalspurbahnen der ÖBB auf der Straße zu befördern. Neben diesen technischen Vorbereitungen war auch eine genaue Streckenprüfung unumgänglich, mussten doch einige Kreisverkehre und Ampelanlagen sehr präzise angefahren werden. Aufgrund der detaillierten Vorplanung und den qualifizierten Experten aus dem Haus Prangl konnten einige kostspielige Verkehrsmaßnahmen vermieden werden. Am Zielbahnhof wurde die Lokomotive dann mit den beiden gleichen Teleskopkranen wieder abgeladen. Nach Abschluss der ÖBB-Streckenprüfung wurde die Zugmaschine am gleichen Weg, d.h. wieder per Achse, retourtransportiert.

Sehr viel Kran-Know-how
Lidl Österreich expandiert vor allem im Großraum Wien weiter. Das Logistikzentrum in Müllendorf, das aktuell den Großraum Wien versorgt, kann die nötigen Kapazitäten für die weitere Expansion nicht bereitstellen. In Großebersdorf werden daher 150 Mio. € investiert und 240 neue Arbeitsplätze geschaffen.
Das neue Logistikzentrum wird eines der größten innerhalb der Lidl-Gruppe. Errichtet soll es in der Rekordzeit von zweieinhalb Jahren werden. Dafür braucht es erfahrene Unternehmen - eines davon ist Prangl, das Teleskop- und Raupenkräne beistellt.

Für das Einheben der Köcher und leichten Betonfertigteile wurden Teleskopkrane der Klasse 100, 120, 250 und 300 t eingesetzt. Die schweren Fertigteile (Stützen, Kassettendecken und Träger) mit Längen bis zu 24 m und Einzelgewichten bis 54 t wurden mit zwei Raupenkranen, einem 280- und einem 400-Tonner, eingebracht.

Um im engen Zeitrahmen agieren zu können, braucht es eine gute Abstimmung vor Ort sowie eine präzise Planung im Vorfeld. Da die Experten von Prangl von Beginn weg in die Montage- und Baustellenplanung involviert waren, konnte viel Kran-Know-how eingebracht und Abläufe entsprechend angepasst werden. (pj)

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