Schlüsseltechnologien am Summit Industrie 4.0
© Plattform Industrie 4.0 Österreich / Markus Wache
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 10.06.2022

Schlüsseltechnologien am Summit Industrie 4.0

Energie- und Ressourcen­effizienz sowie die Bedeutung von Daten als Treiber der digitalen Transformation.

••• Von Helga Krémer

WIEN. Nachhaltigkeit ist in aller Munde, aus Sicht der Plattform Industrie 4.0 Österreich sind mehrere Dimensionen ausschlaggebend, um die digitale Wende für Österreichs Industrie und deren Beschäftigte langfristig erfolgreich zu nutzen und den Standort wettbewerbsfähig zu halten.

Ein großer Aspekt sei vor allem die Energie- und Ressourcen­effizienz. Weiters gehe es darum, über Qualifizierung und Weiterbildung nachhaltige Arbeitsplätze zu schaffen. Gedeihliche Rahmenbedingungen, in denen Forschung und neue Ideen Platz finden und entsprechend gefördert werden, seien unabdingbar, um einen resilienten Produktionsstandort zu sichern.
Nicht zuletzt die aktuellen Entwicklungen haben gezeigt, welchen Beitrag digitale Technologien in vielerlei Hinsicht leisten können. Eine der zentralen Fragen der Zukunft wird sein, wie der Wirtschaftsstandort Österreich durch die digitale Transformation nachhaltiger und resilienter gestaltet werden kann – und genau dieses Thema stand auf der Agenda des sechsten „Summit Industrie 4.0”.

Treiber des Fortschritts

„Bereits heute sind digitale Tools und Anwendungen aus der Produktion nicht wegzudenken und die Durchdringung damit wird weiter voranschreiten. Die Plattform Industrie 4.0 Österreich kann mit einem Baum verglichen werden: Wir konnten uns in den vergangenen sieben Jahren fest in Österreich verwurzeln. Wir haben in dieser Zeit ein tragfähiges Astwerk an Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen aufgebaut, die wichtige Industriethemen vorantreiben”, sagt Plattform Industrie 4.0 Österreich-Geschäftsführer Roland Sommer. Eine zentrale Stellung werde dabei die Nachhaltigkeit einnehmen – in Bezug auf Ressourcen, Arbeitsplätze und Standortpolitik, ist Sommer überzeugt. „Mit Nachdruck werden wir die wesentlichen Themen unserer Zeit mit neu initiierten Projekten weiterverfolgen, damit die heimischen Betriebe im internationalen Wettbewerb am Ball bleiben.”

So konnten in den letzten beiden Jahren wichtige Initiativen und Projekte auf Schiene gebracht werden, darunter folgende: Bei Digital Pioneers können junge Frauen in Theorie und Praxis in technische Berufe hineinschnuppern. Digitale Industrie Verständlich Erklärt (DIVE) soll den KMU die Industrie 4.0 näherbringen.

Digital und grün

Im Zuge von AI for Good wurde ein Leitfaden erstellt, der Erfolgsfaktoren bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz zusammenfasst. Im länderübergreifenden Projekt CEUP2030 wurde der Grundstein für die zukünftige Zusammenarbeit hinsichtlich Schlüsseltechnologien im CEE-Raum gelegt.

Dieser Einsatz von Schlüsseltechnologien biete laut Stefan Ehrlich-Adám, Geschäftsführender Gesellschafter Evva Sicherheitstechnologie GmbH und Präsidiumsmitglied der Indus­triellenvereinigung Wien, enorme Hebel für die digitale und grüne Transformation.
Zudem sei er entscheidend für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und Europas, insbesondere vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen.
Die digitale Durchdringung industrieller Prozesse ist in vollem Gange. Es müsse daher das Tempo erhöht werden, um von den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten digitaler Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz oder Cybersecurity zu profitieren.

Daten als Hebel

Entscheidende Bedeutung komme auch der Ressource „Daten” zu. Die Entwicklung und Nutzung von smarten Lösungen und digitalen Geschäftsmodellen ist untrennbar mit der Verfügbarkeit großer Datenmengen verbunden.

Der sichere Austausch von Daten ist deshalb auch so ein entscheidender Hebel, um diese Wertschöpfungspotenziale zu heben. Es brauche dazu ein innovationsförderndes Umfeld, strategische Vernetzung, zukunftsfitte Infrastrukturen und ausreichend verfügbare, hochqualifizierte Fachkräfte, damit sich Österreich als Digitalisierungsvorreiter und resilienter Produktionsstandort etablieren kann.

Industrieller Beitrag

Gleichzeitig sei sich die Industrie auch ihrer Rolle im Bereich der grünen Transformation bewusst, betont Ehrlich-Adám und gibt abschließend aber auch zu bedenken: „Die Industrie setzt alles daran, um ihren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz zu leisten und damit unsere Umwelt zu schonen. Dafür braucht sie aber die notwendige Unterstützung durch die Politik.”

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