Schöner die Gläser nie klirren
© Austria Glas Recycling/Wolfgang Fürst
John Elkington und Harald Hauke.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 06.12.2018

Schöner die Gläser nie klirren

30 Prozent mehr Altglas zu den Feiertagen - Countdown für neuen Jahressammelrekord.

WIEN. Die Festtage rund um Weihnachten und Neujahr bedeuten Hochsaison in der Recyclingwelt – der Verbrauch von Glasverpackungen jeder Art, von der Sektflasche bis zum Olivenglas, schnellt um diese Jahreszeit merklich in die Höhe. Rund 30% mehr Altglas füllen am Jahresende die Glascontainer – zusätzliche Entleerungsfahrten rund um die Feiertage sind fix eingeplant.

Die letzten Tage des Jahres sind zudem von großer Bedeutung für die Statistik. Konnte Österreich im letzten Jahr rund 239.000 t Altglas sammeln, so lautet das große Ziel für 2018, die 240.000 t-Hürde zu schaffen. Harald Hauke, Geschäftsführer Austria Glas Recycling GmbH (AGR): „Die aktuellen Prognosen sprechen dafür, dass wir 2018 österreichweit 240.000 Tonnen Altglas oder mehr sammeln und recyceln werden. Altglas gilt als der wichtigste Rohstoff für die Glasproduktion. In einem lückenlosen Kreislauf wird garantiert, dass jedes korrekt gesammelte Altglas zu 100 Prozent wiederverwertet wird.“

Glaskugeln und andere Recyclingirrtümer
Kaputte Glaskugeln, Glasschmuck, Sektgläser oder Punschhäferl gehören definitiv nicht zum Altglas. Diese Produkte weisen eine andere chemische Zusammensetzung auf und können daher auch nicht gemeinsam mit Verpackungsglas recycelt werden. Gläser, Spiegel, Schmuck & Co. müssen daher in den Restmüll.

Ganz anders verhält es sich mit einem Recyclingirrtum der anderen Art. Wie kürzlich im Rahmen einer groß angelegten Motivforschungsstudie herausgefunden wurde, scheuen sich viele, Verpackungsgläser aus der Küche wie Pesto- oder Honiggläser, die noch Speisereste aufweisen, im Altlgas zu entsorgen – was sehr schade ist, denn jedes Verpackungsglas sollte im Glascontainer landen – entleert, aber nicht unbedingt gewaschen.

Der Appell für die letzten Tage des Jahres lautet daher: Verpackungsglas jeder Art zum Glascontainer bringen und damit einen einfachen, aber enorm weitreichenden Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Mit jeder recycelten Glasflasche sparen wir so viel Strom, wie etwa ein PC 25 min. lang braucht.

Unternehmer und Umweltschützer John Elkington zu Gast
Im Rahmen des 12. ReCircles lud Austria Glas Recycling Mitte November den Schriftsteller, Vordenker und Geschäftsstrategen John Elkington ein, seine Theorien einer erlesenen Gästeschar im Rahmen des renommierten Nachhaltigkeitszirkels zu präsentieren. Als Gründer des Think Tanks SustainAbility und der Change-Agentur Volans stellte John Elkington seine Ideen zum „Kapitalismus von morgen“ vor. Er sprach über zukünftige, zunehmend zirkuläre Geschäftsmodelle und betonte dabei die Vorreiterrolle des Glasrecyclings in puncto Materialwirtschaft und Circular Economy.

Besonderen Fokus legte John Elkington auf die Agenda 2030 – jenen globalen Aktionsplan, der in Form von 17 Nachhaltigkeitszielen von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde. Mit diesen Sustainable Development Goals (SDGs) haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen eine Art Fahrplan, um Schritte zur Verbesserung in vielen Belangen zu setzen.

Future in Glass – die SDGs für Glasrecycling
Bereits 2017 leistete Austria Glas Recycling Pionierarbeit, was die Auseinandersetzung mit den SDGs betrifft und definierte, angeleitet von den UN-Nachhaltigkeitszielen, sechs glasrecyclingrelevante Ziele. Dazu Harald Hauke: „Gemeinsam mit unseren Partnern und Stakeholdern stellen wir die Weichen für viele weitere Jahre erfolgreiches Glasrecycling in Österreich. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Umsetzung der SDGs.“

In der Publikation „Future in Glass – die Austria Glas Agenda 2030“ beschreibt die Austria Glas Recycling Strategien und Wege zur Erreichung dieser Ziele. (pj)

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