LEND. Der immer stärker werdende Trend zum Leichtbau in der Fahrzeugindustrie befeuert die Nachfrage nach Aluminium-Komponenten, besonders die „made by SAG“. Vor allem bei Elektrofahrzeugen spielt die mit Aluminium zu erzielende Gewichtsreduktion von bis zu 60% gegenüber Stahl eine wichtige Rolle. Dementsprechend gefragt sind die von SAG produzierten Alu-Tanks, Druckluftbehälter, Leichtbaukomponenten und Spezialprodukte von großen OEMs aus der LKW-, Automobil- und Sonderfahrzeugindustrie. Durch die internationale Ausrichtung mit insgesamt neun Standorten in Europa, Mexiko und den USA ist SAG ein gefragter Produzent und Lösungsanbieter vieler Fahrzeughersteller und trägt mit technischen Entwicklungen wie dem ersten LKW-Kryotanksystem für flüssigen Wasserstoff zur Green Mobility bei. Das österreichische Familienunternehmen erwirtschaftete 2023 einen Umsatz von 211 Mio. € und beschäftigt konzernweit über 1.100 Mitarbeitende.
Green Mobility geht Hand in Hand mit dem vermehrten Einsatz von leichten Aluminium-Komponenten in der Fahrzeugproduktion. Gefragt sind, neben klassischen Aluminium-Tanks für schwere Nutzfahrzeuge, immer mehr Leichtbaukomponenten, Luftspeicher, Druckluftbehälter und Alu-Karosserieteile aus Rheocasting (Spezialgußverfahren), die vor allem im Bereich der Elektromobilität für weniger Gewicht und damit mehr Reichweite sorgen. Konzipiert und zur Serienreife gebracht werden die maßgeschneiderten Alu-Komponenten im Entwicklungslabor der SAG in Lend (Salzburg), wo ein Team von mehr als 30 Experten an neuen Produkten und Technologien arbeiten.
Aluminium als Game Changer
„Unser Bestreben ist es seit jeher, vorauszudenken und unseren Kunden mit neuen Ideen, Services oder Methoden Vorteile zu bieten. Dies und unsere große Erfahrung in der Aluminiumverarbeitung und Serienproduktion macht uns zu geschätzten Partnern der OEMs. Vor allem der riesige Markt in Nordamerika, den wir von unseren beiden Standorten in Mexiko beliefern, bietet derzeit enormes Potential, ist doch auch in den USA das Thema Klimaschutz mittlerweile breitflächig angekommen. Mit unseren Produkten können wir den Fahrzeugherstellern einen großen Schritt in Richtung CO2-Reduktion bieten. Die nächsten Monate sind daher – nicht nur in Nordamerika – der weiteren Expansion und Internationalisierung gewidmet“, so Karin Exner-Wöhrer, CEO der Salzburger Aluminium Group.
Die Zukunft beginnt jetzt
Was noch vor nicht allzu langer Zeit technisch als unmöglich galt, nämlich flüssigen Wasserstoff (LH2) mit Kryotanktechnologie als Treibstoff nutzbar zu machen, haben die Ingenieure der SAG zuletzt geschafft. Mit dem von ihnen entwickelten LH2-Kryotanksystem haben sie den Titel Technologieführer erworben verdient und sind am besten Wege, das von Daimler Truck bereits erfolgreich auf mehreren Langstreckenfahrten quer durch Europa getestete Tanksystem zur Serienreife zu bringen.
Dieses Experten-Know-how wird nun auch im Zuge eines EU-weiten Projekts für flüssigwasserstoffbetriebene Flugzeuge eingebracht. SAG wurde in ein hochkarätig besetztes Konsortium berufen und wird in den nächsten zwei Jahren ein LH2-Tanksystem für die Linienluftfahrt entwickeln. Das ALRIGH2T Projekt "Airport-level demonstration of ground refueling of liquid hydrogen for aviation" zielt darauf ab, innovative Betankungstechnologien und -prozesse zu entwickeln, die dazu beitragen, die Umweltauswirkungen des Luftverkehrssektors zu reduzieren, der für 2,5 bis drei Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist.
„Wir haben uns in den letzten Jahren zu einem Lösungsanbieter in Sachen Green Mobility entwickelt, der den OEMs mit innovativen Produkten und Produktionsmethoden dabei hilft, ihre Fahrzeuge nachhaltiger zu gestalten. Neben dem Leichtbau sind wir mit der Kryotanktechnologie ganz vorne dabei, wenn es um nachhaltige Mobilität geht. Dass jetzt auch die ersten Entwicklungsschritte im Bereich der Luftfahrt erfolgen, ist nicht überraschend. Dass es im Rahmen eines so großen EU-Projekts sein wird, freut uns und ist uns ein ganz besonderer Ansporn auch in der Luftfahrtbranche unsere Ideen zu verwirklichen“, sagt Exner-Wöhrer.