Traditionelle Antriebe mit innovativen Batterien
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INDUSTRIAL TECHNOLOGY Paul Christian Jezek 14.11.2019

Traditionelle Antriebe mit innovativen Batterien

Banner lädt die komplexe Welt der Mobilität stark auf.

LINZ. Die Banner GmbH hat seit 2015 am Standort Linz mehr als 40 Mio. € in die Produktionserweiterung investiert, der jährliche Aufwand für Forschung und Entwicklung beläuft sich auf 10 Mio. €. Mit einem erneuten Rekordumsatz von 307 Mio. € im Geschäftsjahr 2018/19 verzeichnete das Unternehmen den bisher höchsten Erlös in der mehr als 80-jährigen Firmengeschichte. Für das kommende Geschäftsjahr 2020/21 rechnet man angesichts der anerkannt hohen Qualität und Zuverlässigkeit von Banner Batterien in einem heiß umkämpften Markt mit einer weiteren Umsatzsteigerung von 15 bis 20 Mio. €.

Der Leiter der Technischen Entwicklung des Starterbatteriespezialisten, Helmut Diermaier, beleuchtete kürzlich bei einem Workshop in seinem Referat „Innovative Batteriesysteme für eine wirtschaftliche und saubere Mobilität heute und morgen“ neben den gesetzlichen Rahmenbindungen vor allem die technischen Herausforderungen. Mit Blick in die Zukunft wird der Starterbatteriespezialist im Pkw-Bereich sein Augenmerk im Wesentlichen auf die Erhöhung der Rekuperation und die dynamische Stromaufnahme, den Einsatz bei höheren Umgebungstemperaturen, die Anforderungen mit Blick auf das weltweit einheitliche Testverfahren zur Bestimmung des Kraftstoffverbrauchs und der Abgasemissionen WLTP sowie auf die Funktionalität in dualen Bordnetzen legen.

Geschlossener Recyclingkreislauf
Mit Blick auf die Umweltverantwortung von Banner Batterien verwies Vertriebsleiter Franz A. Märzinger auf den geschlossenen Recyclingkreislauf des Unternehmens bei Blei-Säure-Batterien von der Produktion bis zur Wiederaufbereitung: „Rund 15 Mio. verbrauchte Fahrzeugbatterien haben wir allein in Österreich in den vergangenen Jahren gemeinsam gesammelt und wiederverwertet. In Deutschland wurden insgesamt 140 Mio. Altbatterien eingesammelt. Dieser etablierte Recyclingkreislauf mit der höchsten Sammelquote unter allen recycelbaren Gütern am Markt macht die Blei-Säure-Batterie zum Vorbild für ein ressourcenschonendes und nachhaltiges Produkt.“

Auf die Frage, wie sich das Unternehmen für künftige Mobilitätslösungen einschließlich der Elektromobilität fit macht, wurde auf Kooperationen z.B. mit der Universität Wien ebenso wie mit weltweiten Forschungseinrichtungen wie dem Advanced Lead Acid Battery Consortium (ALABC), und Technologieträgern sowie Entwicklungspartnerschaften mit Fahrzeugherstellern verwiesen. Auch das Joint Venture mit EastPenn in den USA oder die Partnerschaft mit Moura in Brasilien sorgen für der notwendigen Technologieschub. Eigene Patente, wie der Doppeldeckel Double Top oder den Ventilstopfen AGM, belegen die Richtigkeit der Unternehmensstrategie.

Ein wichtiger Treiber der künftigen Mobilität ist zudem die sukzessive Weiterentwicklung des Premiumspezialisten an der Blei-Säure-Technologie für Hybrid-Fahrzeuge. So laufen aktuell mehrere Entwicklungsprojekte zur weiteren Effizienzsteigerung von Start-Stopp-Batterien. Beispielsweise sollen dank eines optimierten Zellendesigns und weiterer spezifischer Maßnahmen die Leistungsaufnahme und -abgabe der innovativen Akkumulatoren nochmals verbessert werden. Darüber hinaus hat sich Banner Batterien von Anfang an auf den Trend zur Elektromobilität eingestellt. Ohne 12V-Blei-Batterie für die Versorgung des Bordnetzes kommt auch künftig kein Elektrofahrzeug aus. Neben zukunftsweisenden Start-ups beliefert Banner auch renommierte Fahrzeughersteller wie die BMW Group mit seinen Qualitätsbatterien. So wird etwa das Bordnetz des BMW i3 mit einer Banner Running Bull AGM BackUp stabilisiert, die sämtliche 12V-Verbraucher im Fahrzeug versorgt.

Wachstum durch Export
Mit Blick auf die internationale Ausrichtung stellte Märzinger klar, dass Banner Batterien in Kontinentaleuropa bereits mehr als 95% seines Gruppenumsatzes erwirtschaftet. „Mit einem zweistelligen Wachstum auf der Iberischen Halbinsel und im Fernen Osten unterstreichen wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr unsere Stärke in der Exportwirtschaft“, sagt Märzinger. „Dabei machen wir mit je einem Gesamtmarktanteil von sieben Prozent rund ein Drittel des Geschäfts im Markt mit Erstausrüstern, zwei Drittel sind Ersatzgeschäfte und Nachrüstaktivitäten.“

Treiber sei auch hier die Start-Stopp-Batterie. „Diese Technologie ist weiter auf dem Vormarsch. Lag der Anteil am gesamten Pkw-Fuhrpark 2019 noch bei 39%, so wird dieser bis 2024 auf 68% klettern – davon 61% AGM (Absorbent Glass Mat)-Batterien für Mittel- und Oberklassefahrzeuge und 39% EFB (Enhancend Flooded Battery)-Batterien für Kleinwagen“, resümiert der Vertriebs- und Marketingchef. (pj)

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