••• Von Paul Christian Jezek
WERFEN. Positiv blickt das Salzburger Eisenwerk Sulzau-Werfen (ESW), einer der Weltmarktführer in der Produktion von Hightech-Walzen aus Stahl, auf den bisherigen Verlauf des Wirtschaftsjahrs. Entgegen der Entwicklung in der Stahlindustrie und auch dem Branchentrend verzeichnete das ESW mit +13,5% im ersten Halbjahr eine erfreuliche Umsatzentwicklung.
„Wir sind mit der bisherigen Geschäftsentwicklung 2016 sehr zufrieden und auch für den weiteren Verlauf auf Grund der aktuellen Auftragsentwicklung optimistisch”, sagt ESW-Vorstandsvorsitzender Georg Hemetsberger. „Wir können aufgrund der derzeitigen Auftragslage die Produktion bis Jahresende auf einem sehr hohen Niveau belassen. Unsere für heuer eher zurückhaltenden Erwartungen werden in jedem Fall übertroffen: In den ersten Monaten profitierten wir noch vom hohen Auftragseingang des Vorjahres, ab Mitte des zweiten Quartals konnten wir einen Anstieg des Volumens an Neuaufträgen verzeichnen.”
Märkte & Mitarbeiter im Plus
Wichtige Märkte sind Mexiko, USA und Deutschland. „Vor wenigen Wochen haben wir einen Auftrag der Jindal South West India-Gruppe aus Indien in der Höhe von 4,4 Mio. Euro erhalten”, sagt Hemetsberger, der vor allem in Asien noch Potenzial für die Zukunft sieht: „Es wird auf absehbare Zeit kein Wachstum in Europa geben. Aber das exzellente Know-how und der Einsatz unserer Mitarbeiter sichern und verbessern stetig unsere starke Position am Weltmarkt. Für unsere Produkte zeichnen sich mittel- und langfristig insbesondere Indien und Indonesien als potenzielle Wachstumsmärkte ab, die wir noch intensiver und erfolgreicher als bisher bearbeiten wollen. Dazu werden wir uns im Vertrieb verstärken, und das sollte auch zu einer Verstärkung des Teams am Stammsitz in Tenneck führen.”
Dennoch bezeichnet Hemetsberger das aktuelle Umfeld auch als schwierig und sehr herausfordernd: „Insbesondere die Überschwemmung des Markts mit billigem Stahl aus China stellt die Stahlindustrie in den etablierten Industrieländern vor große Herausforderungen. Man sieht aber, dass viele unserer Kunden, die ähnlich wie das ESW qualitativ hochwertige Nischenprodukte erzeugen, auch in diesem anspruchsvollen Umfeld erfolgreich sind. Kritisch sehen wir natürlich die weiteren politischen und in der Folge wirtschaftlichen Entwicklungen in für uns wichtigen Exportländern wie Brasilien, Russland oder der Ukraine. Es wäre sehr zu wünschen, wenn sich die Verhältnisse dort bald zum Positiven verändern würden.”