30 Jahre Privatradio in Österreich
© Klaus Pichler/hdgö
Die Sonderausstellung im hdgö ist noch bis 11. Jänner 2026 zu sehen.
MARKETING & MEDIA Redaktion 23.09.2025

30 Jahre Privatradio in Österreich

Sonderausstellung im hdgö beleuchtet Radiogeschichte und Monopolende.

WIEN. Vor ziemlich genau 30 Jahren, am 22. September 1995, startete mit der Antenne Steiermark das erste Privatradio in Österreich. Damit fiel das jahrzehntelange Rundfunkmonopol des ORF. Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) widmet diesem Einschnitt eine Sonderausstellung unter dem Titel „Es funkt! Österreich zwischen Propaganda und Protest“, die noch bis 11. Jänner 2026 am Alma Rosé-Plateau gezeigt wird.

Die Schau beleuchtet 100 Jahre Radiogeschichte und thematisiert den Zusammenhang von Medienvielfalt, Meinungsfreiheit und Mitsprache. Besonders in den 1980er-Jahren forderten Radiopiratinnen und Radiopiraten sowie Tageszeitungen ein Ende des ORF-Monopols. Ausschlaggebend für die Öffnung des Radiomarktes war ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte 1993, das die Beschränkung auf den ORF als Verletzung der Meinungsfreiheit wertete.

Das daraufhin beschlossene Gesetz vergab zunächst nur eine Lizenz pro Bundesland und bevorzugte Tageszeitungen, was neue Rechtsstreitigkeiten auslöste. Dennoch gingen 1995 mit der Antenne Steiermark und kurz darauf mit Radio Melody (heute Antenne Salzburg) die ersten Privatradios auf Sendung. Freie Radios wie Agora oder Radio Helsinki erhielten ihre Lizenzen erst später.

Die Ausstellung zeigt nicht nur historische Entwicklungen, sondern lädt Besucherinnen und Besucher auch an interaktiven Stationen ein, eigene Stellungnahmen zu aktuellen Themen wie Arbeit, Klimaschutz oder die Rolle des Radios abzugeben. Am 1. Oktober 2025 findet im hdgö zudem die Buchpräsentation „Das Mikrofon im Dorf“ statt, bei der Autor Benedikt Kapferer mit Moderator Thomas Kamenar über Radiogeschichte in Tirol spricht. (red)

www.hdgoe.at

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