Abgesichert
© ORF/Thomas Ramstorfer
Gregor Schütze (l.) und Heinz Lederer
MARKETING & MEDIA Redaktion 28.11.2025

Abgesichert

In seiner letzten Sitzung befasste sich der ORF- Stiftungsrat mit bereits gefassten Beschlüssen.

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. Gestern Donnerstag fand die letzte Sitzung des ORF-Stiftungsrates im Jahr 2025 statt, bei dem sich das Aufsichtsgremium des ORF mit dem Budget für 2026 befasst hatte, aber auch Beschlüsse, die schon gefasst waren, nochmals beschloss. Der Hintergrund ist, dass bei der konstituierenden Sitzung im Juni die Wahl des Vorsitzenden und auch sämtliche Beschlüsse im Anschluss von 34 statt 35 Personen gefasst wurden. Hier wolle man einfach Rechtssicherheit schaffen, so die beiden Stiftungsräte Heinz Lederer und Gregor Schütze.

Kritik am ORF „respektlos“
Die in diesem Zusammenhang vom FPÖ-Stiftungsrat Peter Westenthaler geäußerte Kritik, im ORF würde „Chaos“ herrschen, wiesen die beiden schärfstens zurück. Die Äußerungen Westenthalers seien dem ORF gegenüber, aber auch allen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber „respektlos und schädlich“, so die beiden. Inhaltlich hoben beide die Entwicklung der OBS hervor, die für die Abwicklung des ORF-Beitrags zuständig ist. Die Beschwerden seien deutlich zurückgegangen, die Zufriedenheit spürbar gestiegen. Lederer und Schütze werteten dies als Erfolg sowohl der organisatorischen Verbesserungen als auch der intensiveren Kundenorientierung. Es sei eine der Aufgaben des Stiftungsrats gewesen, diese Struktur einzufordern und zu begleiten – mit positiven Ergebnissen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Ausführungen betraf den Ethikkodex des ORF sowie den Umgang mit Nebenbeschäftigungen.
Lederer erläuterte, dass künftig alle Nebentätigkeiten von ORF-Mitarbeitern zentral gemeldet werden sollen. Zusätzlich werde diskutiert, ob ein Teil der aus Nebenbeschäftigungen erzielten Einnahmen freiwillig einem unabhängigen Fonds zufließen könnte, der Kolleginnen und Kollegen – etwa für Weiterbildungen oder Ausbildungszwecke – zugutekommen soll.
Strategisch hob Lederer auch die Weiterentwicklung der ORS als technischer Dienstleister hervor, die künftig unter der neuen Marke Big Blue Marble ausgebaut wird. Dies solle die wirtschaftliche Basis verbreitern, zusätzliche Erträge ermöglichen und die Infrastrukturkompetenz des Unternehmens stärken. Lederer betonte, dass die internationale Positionierung und der Ausbau der Aktivitäten ein zentraler Bestandteil der langfristigen wirtschaftlichen Stabilität seien – im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten.

ORF-Vermarktung auf Joyn?
Mit einer Äußerung hinsichtlich einer potenziell erweiterten Kooperation mit den Privatsendern bezüglich einer, falls dann gesetzlich erlaubten, möglichen Vermarktung von ORF-Content auf Joyn, der Streamingplattform der Pro7Sat.1-Gruppe, ließ Lederer aufhorchen.  Derzeit sind ORF-Inhalte auf Joyn abrufbar, werden aber von der Pro7-Gruppe nach deren
Angaben nicht vermarktet. Lederer betonte in diesem Zusammenhang den Wert des ORF-Contents – insbesondere diverser Sportrechte, über die man verfüge und wo bei einer eventuellen Vermarktung via Joyn selbstverständlich ein fairer Anteil dem ORF zukommen müsse.

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