WIEN. Medienminister und Vizekanzler Andreas Babler hat vor Kurzem bekannt gegeben, im Rahmen der geplanten Reform der Medienförderung, eine umfassende wissenschaftliche Analyse beauftragt zu haben. „Die derzeitige Medienförderung ist trotz ihres Umfangs von über 80 Millionen Euro nicht zielgerichtet genug. Wir müssen Bedingungen schaffen, die Medienunternehmen ermöglichen, sich weiterzuentwickeln und zugleich journalistische Qualität stärken aber auch einfordern“, wird Babler in einer Aussendung dazu zitiert.
Ziel sei es, die bestehenden Strukturen zu evaluieren und die Förderung künftig stärker an Qualitäts- und Innovationskriterien auszurichten. Neben neuen Fördermitteln ist daher auch eine grundlegende Reform der bisherigen Fördermechanismen vorgesehen. Hierbei sollen künftig vor allem innovative Medienarbeit, Qualität und unabhängige Geschäftsmodelle berücksichtigt werden.
Die Untersuchung wird vom Medienhaus Wien in Kooperation mit dem CMC-Institut, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), dem Austrian Institute of Technology (AIT), dem Presseclub Concordia und der Hamburg Media School durchgeführt. Das Forschungsteam soll bestehende Förderstrukturen analysieren, Qualitätskriterien und Bewertungsverfahren entwickeln sowie konkrete Reformvorschläge erarbeiten. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Analyse werden Anfang 2026 erwartet und sollen als Grundlage für die politische und gesetzliche Neugestaltung der Medienförderung dienen.
Der FPÖ-Mediensprecher Christian Hafenecker zeigte sich nach Bablers Ankündigung skeptisch. In einer Aussendung warnte er davor, dass dies „der nächste Schritt in Richtung eines staatlich gelenkten Kontrollsystems“ sein könnte, da womöglich „Medien, die nicht im Sinne der Regierung berichten, künftig um ihre Förderungen fürchten müssten“. (red)
