WIEN. Laut der aktuellen „Champagner-Index“-Studie von Marketagent in Kooperation mit dem PRVA ist das Stimmungsbild in Österreich sowohl in der Wirtschaft als auch unter Konsumenten durchwachsen. Unternehmen bewerten die konjunkturelle Lage aktuell mit einem Füllstand von 41,5% im metaphorischen Champagnerglas – ein deutlicher Rückgang gegenüber 2023. Auch Konsumenten sind ähnlich skeptisch (40,8%). Im Ländervergleich zeigt sich: Die Schweiz beurteilt ihre Lage deutlich optimistischer (CH: 68,3% bzw. 56,5%).
„Die Champagner-Metapher macht wirtschaftliche Einschätzungen greifbar – und zeigt heuer ganz klar: Die Sektkorken bleiben vielerorts noch zu“, sagt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.
Wenig Grund zum Feiern: Zukunftserwartungen bleiben verhalten
Nur 3,3% der Unternehmen würden derzeit zum Feiern Champagner kaltstellen. Die Mehrheit entscheidet sich für stilles Wasser (36,3%) oder gar Wodka (23,9%), ein Symbol für Frust. Der Vergleich mit den Vorjahren zeigt eine Verschiebung hin zu nüchterneren Symbolen – ein Zeichen wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit. Auch die Konsument:innen sehen wenig Grund zur Euphorie: 51,7% erwarten, dass sich ihre finanzielle Lage 2025 nicht verändert, nur 22,3% hoffen auf Besserung.
Zukunftsperspektiven: Mehr Pragmatismus als Aufbruch
Trotz allem bleiben Unternehmen verhalten optimistisch: 78,2% würden Aktien des eigenen Betriebs kaufen. Auch das Selbstbild ist überwiegend positiv – viele Unternehmen sehen sich „in der ersten Reihe“ (27,2%) oder gar „auf der Bühne“ (16,6%). Entscheidungsqualität wird mit durchschnittlich 3,7 von 5 Sternen bewertet. Konsument:innen zeigen sich mit ihrem Leben mehrheitlich zufrieden (66,9%), empfinden ihren Lebensstandard aber nur zu 47,6% als gestiegen im Vergleich zu vor zehn Jahren.
„Die Unternehmen spüren Gegenwind, bleiben aber bemerkenswert selbstbewusst – das zeigt sich etwa in der hohen Investitionsbereitschaft in die eigene Marke“, so Schwabl weiter.