Chemie, Auto, IT unter Druck
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MARKETING & MEDIA Redaktion 08.08.2025

Chemie, Auto, IT unter Druck

Der ACIC Sector Grade Q2/2025 weist in mehreren Schlüsselbranchen steigende Risiken aus. Chemie-, Metall-, Automobil- und IT-Sektor mit anhaltend negativen Entwicklungen.

WIEN. Die aktuelle Analyse „ACIC Sector Grade“ für das zweite Quartal 2025 zeigt einen branchenübergreifenden Risikoanstieg in mehreren europäischen Industriezweigen. Von insgesamt 18 untersuchten Sektoren in 27 Ländern werden insbesondere die Chemie-, Automobil- und Metallindustrie erneut kritisch bewertet. Auch in der Informations- und Kommunikationstechnik mehren sich laut Bericht die Risikosignale.

Chemieindustrie weiter unter Druck
Die europäische Chemiebranche kämpft weiterhin mit strukturellen Herausforderungen. Hohe Energiepreise, schwache Nachfrage aus der Bau- und Autoindustrie sowie zunehmende Regulierung belasten die Produktion. Eine Trendumkehr sei laut ACIC vorerst nicht in Sicht, auch wenn langfristige Initiativen wie die EU-Wasserstoffstrategie Potenzial bieten.

Automobilsektor schwächelt
Auch die Autoindustrie zeigt sich laut Bericht risikobehaftet. Neben verschärften globalen Handelsbedingungen und Wettbewerb aus Asien wirkt sich die schleppende Umstellung auf Elektromobilität negativ aus. In Deutschland sank die Produktion 2024 um 5,7 Prozent, Spanien verzeichnete im Mai 2025 ein Minus von 11,7 Prozent.

Belastung in der Informations- und Kommunikationstechnik
Die Informations- und Kommunikationstechnik bleibt laut ACIC ebenfalls unter Druck. In Europa führten zurückhaltende Investitionen, volatile Märkte und konjunkturelle Unsicherheiten zu einer negativen Bewertung. Zwar verzeichne die Branche weltweit noch punktuelle Wachstumsbereiche, in Europa sei die Dynamik jedoch rückläufig.

Positive Signale aus Argentinien
Im Gegensatz zur Entwicklung in Europa zeigt sich Argentinien mit verbesserter Risikoeinstufung. Wirtschaftliche Reformen und Investitionen, insbesondere in der Automobilproduktion, sorgten im ersten Halbjahr 2025 für ein Plus von 15,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Stabilität in einzelnen Sektoren
Positiv bewertet werden weiterhin die Branchen Pharmazie, Agrarwirtschaft und Dienstleistungen. Sie zeigen laut Bericht stabile Fundamentaldaten und geringere konjunkturelle Anfälligkeit. Im Branchenvergleich trägt der Bausektor aktuell das höchste Risiko. (red)

www.acic.at

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