WIEN. Der Schulbetrieb in Österreich ist bis auf Weiteres nach Hause verlagert. Bis jetzt ist noch unklar ab, wann wieder Normalität in die Klassenzimmer zurückkehren wird. Wie aber können Lehrer ihren Schützlingen trotz allem das Wichtigste vermitteln? Learning-Apps und Kommunikationsplattformen ziehen in den alltäglichen Schulgebrauch ein und fördern so die Digitalisierung an Österreichs Schulen.
Unverhoffter Schritt
„Der Unterricht ist deutlich anders als normalerweise“, meint Martina Wokoun, Professorin einer AHS im elften Wiener Gemeindebezirk, gegenüber medianet. „Man muss die jetzige Situation als Chance sehen – nicht nur was den Unterricht selbst betrifft, auch bis jetzt vernachlässigte oder unentdeckte Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler können nun genauer gefördert werden“, so Wokoun weiter.
Konkret meint sie damit die Unterstützung der sprachlichen Kompetenzen vieler Schüler, die durch verschiedene Apps erleichtert wird. Als Beispiel dafür nennt sie die App eSquirrel.
Erleichterter Zugang
Die aktuellen Beschlüsse der Bundesregierung und des Bildungsministeriums haben das Wiener EdTech- und Partnerunternehmen der A1 Telekom Austria AG, eSquirrel, dazu veranlasst, ihr Angebot für alle Schüler kostenlos verfügbar zu machen. Die mobile Lernplattform, welche passend zu Schulbüchern und Kursen entwickelt wurde, deckt die meisten Schulfächer der Sekundarstufe I und II ab.
„Um Lehrern und Schülern in dieser Ausnahmesituation die Möglichkeit zu geben, nicht auf ihre Ausbildung verzichten zu müssen, werden ab sofort alle Kurse jedenfalls für zwei Monate kostenlos zur Verfügung gestellt“, erklärt Michael Maurer, CEO eSquirrel, die Zugangsänderungen der App in Coronazeiten.
Auch andere Lernplattformen passten sich den neuen Gegebenheiten an. Auf der Internetplattform Learning Apps können Lehrer eigene Aufgaben für Schüler erstellen, die diese dann über ihre Smartphones oder Laptops bearbeiten können.
Digitalisierung fortführen
Für den Volksschulunterricht wird oft auf die Lern-App Anton zurückgegriffen; hier können klasseninterne Gruppen erstellt und der Kontakt zueinander aufrechterhalten werden.
„Kinder wollen darüber reden was gerade passiert! Das ist durch die Kommunikationsmöglichkeiten via Apps gegeben“, meint Katharina Körner, Volksschullehrerin.
Wann die Schulen wieder öffnen können, steht im Moment noch nicht fest. Beide Lehrerinnen wünschen sich eine schnelle Rückkehr ins Klassenzimmer und hoffen darauf, dass die Digitalisierung beibehalten wird.
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