Die Agentur der Zukunft braucht Flexibilität
© Matthias Heschl
MARKETING & MEDIA Redaktion 31.10.2019

Die Agentur der Zukunft braucht Flexibilität

Gewonnene nationale und internationale Etats stellen bei der Agentur kraftwerk die Weichen auf Wachstum.

••• Von Sascha Harold

Hinter kraftwerk liegt ein ereignisreiches Jahr 2019. Zahlreiche neu gewonnene Etats sorgten für volle Auftragsbücher und ein stetig wachsendes Team. „Wir haben heuer im ersten Halbjahr so viel Geschäft gemacht, wie im ganzen letzten Jahr”, führt Eigentümer Heimo Hammer aus. Grund dafür sind vor allem die gewonnenen Neuetats, sowohl national, als auch international. Um der Aufträge Herr zu werden, stellte die Agentur weitere Mitarbeiter ein, momentan steht kraftwerk bei fast 70 fix angestellten Mitarbeitern; dazu kommen noch mehr als 50 Freelancer sowie externe Partner.

More Experts, more Talents

„Wir werden das erste Mal in der kraftwerk-Geschichte einen eigenen ‚Experts and Talents Hub' aufbauen, weil wir gemerkt haben, dass der kreative Innovationsmarkt nicht mehr mit klassischen HR-Strukturen zu bedienen ist”, erläutert Hammer die derzeitige Entwicklung in der Agentur.

Die offene Struktur sei auch notwendig, um geeignete Experten zu scouten, Talente früh zu erkennen und „Heroes of Tomorrow” zu binden, die bei kraftwerk vornehmlich in-house beschäftigt werden. Hammer über die Gründe dafür: „Wir verfolgen die Strategie, dass wir den Kunden dann am besten betreuen können, wenn alle Brains im Haus sind.”

More Brains, more Space

Es werden in den kommenden Monaten 15 bis 20 „Heroes of Tomorrow” angestellt werden, deshalb ist die Agentur derzeit auf der Suche nach einem weiteren Standort in Wien, der die bisherigen drei ergänzen soll. „Wir haben für das kommende Jahr eine exzellente Buchungslage”, so Hammer.

More Business, more Data

Wenn der dichte Herbst vorbei ist, soll auch die Struktur des Unternehmens auf den Prüfstand; die Rolle der Digitalisierung wird dabei jedenfalls eher zu- als abnehmen. „Das Digitale macht als Teil der Gesamtstrategie inzwischen 50 Prozent aus”, erläutert Hammer, der ergänzt, dass die Bedeutung von Daten – vor allem relevanter Daten – weiter zunehmen werde.

From Creativity …

Dass kraftwerk schon sehr früh auf neue Technologien gesetzt hat, wirkt jetzt als Startvorteil. Beim Thema Artificial Intelligence sieht Hammer nach wie vor viele Missverständnisse: „Es wird wieder ein Buzzword verwendet, um Kunden neue Dinge schmackhaft zu machen. Ein guter Datensatz gibt mir Auskunft darüber, welche Bedürfnisse der Kunde hat, in welcher Phase seiner Customer Journey er sich befindet; und ob ich etwas Relevantes für ihn im Angebot habe, ist heute Key in der Marketing Automation. Die Kunst liegt darin, mit möglichst wenig Daten und zu geringen Kosten die Kunden aktiv zu ‚konvertieren', also aus Menschen Kunden zu machen.”

… to „Creative Intelligence”

Die Umsetzung der Europäischen Datenschutzgrundverordnung sei für kraftwerk ein Vorteil gewesen. „Das Thema hat in den zwölf Monaten vor Inkrafttreten durch die DSGVO doppelt so viel Aufmerksamkeit bekommen. Die Angsthasen haben dann abgeschaltet, die Profis haben sich an die Gesetze gehalten und sind reingegangen”, fasst Hammer zusammen.

Profitiert dürften von der ­DSGVO jedenfalls jene Unternehmen haben, die sich rechtzeitig auf die durchgeführten Neuerungen eingestellt haben und zum Stichtag sowohl relevante als auch rechtlich einwandfreie Daten hatten.

Digitalisierung in der DNA

Dass viele Kunden und Agenturen erst spät auf die Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung in der Werbung reagiert haben, hat für Hammer mehrere Gründe: „Digitalagenturen haben jahrelang darunter gelitten, dass sie das Digitale eher als Informations- und weniger als Kommunikations- und Transaktionsplattform gedacht haben. Die klassischen Lead- Agenturen haben sich dagegen schwergetan, sich mit dem Thema Digital zu arrangieren und dann entweder eigene Units gegründet oder Digitalagenturen gekauft.”

In puncto Trends wird für den kraftwerk-Eigentümer die „Creative Intelligence” eine zentralere Rolle einnehmen und immer mehr zum Verschmelzen von „Creativity, Technology, Data and Customer” beitragen – dem gelte es in der Kommunikationsarbeit Rechnung zu tragen. Mit Blick in die Zukunft meint er: „Für die jetzt heranwachsende Generation ist das Digitale Schnee von gestern.” Ent­sprechend flexibel müssen Agenturen der Zukunft aufgestellt sein.

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