••• Von Dinko Fejzuli
WIEN. Die Veranstaltungsreihe Digital Business Trends (DBT) bietet regelmäßig Events für Branchenakteure und Unternehmen zu Themen der digitalen Kommunikations-, IT- und Medienbranche.
Unterstützt wird die Event-Reihe durch sogenannte Classic- bzw. Premium-Partner. Auch diese sind voll des Lobes für die Digital Business Trends.
Carsten Brzeski, Chief Economist, ING-DiBa: „Die Veranstaltung der Digital Business Trends besticht durch inhaltliche Tiefe, gepaart mit einer familiären Atmosphäre. Eine vergleichbare Veranstaltung gibt es in Deutschland nicht.”
Ins gleiche Horn bläst Oliver Krizek, Eigentümer und Geschäftsführer Navax Unternehmensgruppe: „Das neue Format der Digital Business Trends, das wir von Anfang an als Premium-Partner unterstützt haben, hat sich positiv entwickelt und unsere Erwartungen erfüllt. Die Events sind sehr gut besucht, das Publikum breit gefächert, und es kommen immer wieder neue Leute dazu. Der Wechsel zur DBT und die Kooperation mit der styria digital one haben einen Besucherboost bewirkt, der einen qualitativ hochwertigen Erfahrungs- und Wissensaustausch mit interessanten Menschen ermöglicht. Besonders gefällt uns der Bundesländerfokus mit zwei Veranstaltungen in Linz und Graz, da wir dort selber mit Niederlassungen vertreten sind. Außerdem wurde mit dem DBT-Award ein Zusatzformat geschaffen, das es vorher nicht gegeben hat und das die Innovationskraft in Österreich fördert und sichtbar macht. Insgesamt ist die Veranstaltungsreihe sehr hochwertig geworden.”
Im Gespräch mit medianet erzählen die beiden DBT-Initiatoren Barbara Rauchwarter (Unternehmenssprecherin; Leiterin Marketing & Kommunikation APA – Austria Presse Agentur) und Alexis Johann (Geschäftsführer styria digital one) über die Veranstaltungsreihe und die dahinterliegenden Beweggründe.
medianet: Was ist die DBT eigentlich genau?
Barbara Rauchwarter: Eine Plattform und Veranstaltungsreihe, die aus der E-Business-Community hervorgegangen ist. Das war eine Community, die ein bisschen in die Jahre gekommen und in den Medien nicht mehr wirklich stark vertreten war. Die styria digital one und die APA haben sich zusammengetan, um das zu ändern – mit Erfolg. Die Digital Business Trends treffen sich jetzt zwölf Mal im Jahr, davon sind zehn der Veranstaltungen öffentlich, zwei außerhalb von Wien, in Linz und Graz. Die Thematik bezieht sich auf aktuelle Themen rund um die Digitalisierung, die wir als gesellschaftliche Querschnittsmaterie betrachten. Denn egal ob Gesundheit, Tourismus oder Logistik, es gibt keine Branche, die sich der Digitalisierung entziehen kann.
Alexis Johann: Als erstes wurde die Telekommunikationsindustrie von der Digitalisierung getroffen, dann kam die Medienbranche. Die APA und auch die Styria sind mittendrin in dieser Transformation. Und wenn man hier nichts tut, ist der Zug schnell abgefahren. Man muss einfach das Bewusstsein dafür schaffen. Die nächsten Branchen, die es treffen wird, sind meiner Meinung nach die Banken und Versicherungen. Unsere Erfahrungen würden wir jetzt gern teilen, und auch die unserer Partner. Dabei sind wir offen für alle und wollen keine Exklusivität. Vielmehr Know-how-Transfer und Erfahrungsaustausch.
Rauchwarter: Dazu laden wir auch immer Top-Keynote-Speaker ein; dabei steht nicht das wirtschaftliche, sondern ganz klar das inhaltliche Interesse im Vordergrund.
medianet: Gibt es dabei Themen, die mehr Leute anziehen?
Rauchwarter: Digitales Marketing und auch das Thema Big Data haben einen besonders großen Zulauf und eine sehr hohe Besucheranzahl mit sich gebracht.
Johann: Die Erfahrungen der APA kommen uns da sehr gelegen, was den Themenrahmen betrifft. Wir sind nah dran an aktuellen Geschehnissen. Auch die Themen Robotik und Automatisierung locken viele Gäste. Hier stellten z.B. die TU Wien und die FH Technikum Wien in Österreich entwickelte Robotersysteme vor.
medianet: Wer sind Ihre Besucher?
Rauchwarter: Viele Vertreter und Entscheidungsträger von Unternehmen, da es primär darum geht, wie man im eigenen Geschäft mit der Thematik Digitalisierung umgeht. Aber auch Studentinnen und Studenten von Fachhochschulen bzw. Universitäten zählen zu unseren Besuchern. Je nach Themenschwerpunkt variiert unser Publikum auch stark, der fixe Stamm ist nur ein kleiner Teil.
medianet: Und welche Botschaft wollen Sie mit der DBT verbreiten?
Johann: Die Message ist, dass wir uns als Gesellschaft, aber auch als wirtschaftlich agierende Unternehmen mit der Digitalisierung auseinandersetzen müssen. Im Moment tun wir das nicht oder zu wenig, es herrscht oft Rückschritt statt Fortschritt, und wir verlieren Wettbewerbspositionen und Jobs. Entweder wir werden von der digitalen Welle überrollt, oder wir betrachten sie als Chance für neue Möglichkeiten.
Rauchwarter: Wir sind definitiv keine Lobbying-Plattform und haben auch keinen Förderungskatalog für die Regierung. Unser Ziel ist vielmehr, die relevanten Player zu vernetzen und als Partner zu haben, um gemeinsam Ideen auszutauschen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gemeinsam können wir dann daran arbeiten, die Digitalisierung als Chance zu nutzen. Natürlich werden Arbeitsplätze verloren gehen, aber wiederum auch neue entstehen, wenn man sich rechtzeitig damit befasst.
medianet: Wer sind Ihre Partner?
Johann: Unter anderem die ING-DiBa Austria und die Erste Bank; beide sind in ihrer Branche führend, was globale Konzepte und hochgradig digitalisierende Produkte betrifft. Auch die Navax Unternehmensgruppe, neben ING-DiBaAustria unser zweiter Premium-Partner, und die TU Wien als wissenschaftlichen Partner haben wir mit an Bord. Weiters zählen aktuell auch A1 Telekom Austria, CMS Reich-Rohrwig Hainz, Deloitte, Dimension Data Austria, der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), IBM Österreich, Samsung Electronics Austria, STRG.AT, Werbeplanung.at und die Wirtschaftskammer Österreich zu unseren Partnern.
medianet: Und wie steht es um die Medienbranche?
Johann: Hier spielt die Marktgröße eine wichtige Rolle – man braucht mehr Innovatoren, Seher und User. Es findet ein Verdrängungswettbewerb statt, der damit einhergeht, dass große Medienunternehmen ihre Arme – global gesehen – ausstrecken und nicht nur in ihrem eigenen Land agieren.
Rauchwarter: Die Redaktionen werden sich mehr in Richtung Technologie bewegen. Man muss sehen, wo man den Markt im digitalen Bereich hinführen kann. Die Kombination ist schwierig im kleinen Österreich, du brauchst Investment für neue Technologie, musst aber auch in journalistische Inhalte investieren – eine teure Kombination.
Johann: APA und Styria sehen die digitale Transformation als Kernstrategie. Auch der ORF hat ein Start-up-Hub gegründet und ist damit sehr erfolgreich, auch international gesehen.
medianet: Wie wird Ihr Veranstaltungsformat eigentlich finanziert?
Rauchwarter: Das Partnerkonzept ist mit Geld verbunden. Wir bieten zwei Leistungspakete zur Auswahl – die Classic-Partnerschaft mit 7.000 Euro im Jahr und die Premium-Partnerschaft mit 20.000 Euro im Jahr.
medianet: Was bieten Sie Ihren Partnern dafür?
Rauchwarter: Wir organisieren zwölf Veranstaltungen im Jahr und garantieren den Partnern Präsenz, umfangreiche PR und hohes Werbeaufkommen. Wir begleiten die Veranstaltung unter anderem mit Presseaussendungen, Videos und Social-Media-Auftritten. Außerdem können sich die Partner auch mit anderen Unternehmen vernetzen und sich gut präsentieren bzw. ihre Expertinnen und Experten positionieren.
medianet: Es gibt also Beispiele von Medien, die sich dank der Digitalisierung öffnen und neue Geschäftsfelder erschließen?
Johann: Ja, z.B. Pro7 und Sat1 genießen große Öffentlichkeit und erreichen viele Menschen. Sie liefern ‚Media for Equity' in einem spannenden, attraktiven Format, welches zudem in Österreich erfunden wurde.
medianet: Wie gut ist Österreich digital aufgestellt?
Johann: Von der Infrastruktur, den Grundvoraussetzungen und Initiativen, die in letzter Zeit gesetzt worden sind, sieht es gut aus. Auch die mobile Nutzung ist stark. Die Transformationsprozessgestaltung ist aber eher verhalten. Gerade in Österreich gibt es viele Nischenplayer, die erst später von dieser Transformation erwischt werden – der Anpassungsbedarf entsteht erst relativ spät; in manchen Branchen, wie dem Handel, schon zu spät.
Rauchwarter: Es liegt auch an der Größe des Markts – neue Dinge kommen nach Österreich, aber meist erst ein bisschen später, langsamer und verzögert. Die Entwicklungen in Österreich sind zurückhaltend, auch wenn wir ganz gut aufgestellt sind. Wir kommen allerdings erst zeitverzögert in den Genuss der Ausrollungen von Big Playern. Andere Märkte sind hier generell ein bis zwei Jahre vorher dran. Viele unserer Partner wollen das aber ändern und die Initiative ergreifen.
medianet: Wann findet die nächste Veranstaltung statt?
Rauchwarter: Am Donnerstag, den 29. September. Das Thema lautet: ‚Die Chatbots kommen – auf dem Weg zum ‚conversational commerce'.' Wir planen unsere Themen rund sechs Monate im Voraus. Das Geld, das wir verdienen, fließt komplett in die Veranstaltungsreihe. Wir können gerade die Kosten decken und versuchen, diese gering zu halten, um auch kleineren Unternehmen die Chance zu bieten, einsteigen zu können. Um eben auch Nischenplayer dabei haben zu können. Das ist unser Credo.
Johann: Wir erreichen inzwischen viel mehr Menschen, als zu Beginn erwartet. Unser Ziel, regelmäßig eine dreistellige Besucherzahl zu erreichen, wurde übertroffen. Wir haben auch den Digital Business Trends-Award ins Leben gerufen, der von der APA-IT mit 4.000 Euro pro Kategorie gesponsert wird.
medianet: Wer bekommt den?
Johann: Einreichen kann – vom etablierten Unternehmen über Einzelpersonen – jeder.
Rauchwarter: Es gibt zwei Kategorien, die sich beide mit der Entwicklung rund um die Themen Kommunikation und Digitalisierung beschäftigen. ‚Digital Business Revolution' beinhaltet alles, was den Ansatz hat, ein bestehendes Geschäftsmodell zu disruptieren. ‚Digital Business Evolution' betrifft Projekte, die bestehende Prozesse optimieren. Bis 31. Juli kann noch kostenlos eingereicht werden, am 14. Dezember wird der Preis dann im Zuge der Award-Show in Wien verliehen.
medianet: Und wie kommen derartige Partner zu Ihnen?
Johann: Wir gehen zu ihnen. Im Vorfeld schauen wir, wer spannend ist und fragen nach, ob sie an einer Partnerschaft interessiert wären.
Rauchwarter: Wir sind aber generell auch offen für Anfragen. Ein Mix an verschiedenen Unternehmen ist gut, um die Digitalisierung auch breit abbilden zu können.
medianet: Wo sehen Sie Potenzial für Transformationsprozesse?
Johann: Dort, wo es viele Beschäftigte gibt. Der Handel wäre gut geeignet, ist aber wirklich spät dran.
Rauchwarter: Der Logistikbereich und die Industrie in Österreich sind gut aufgestellt.
Erfahren sie mehr über styria digital one gmbh hier auf xpert.network.