WIEN. Unter dem Namen „Digitaler Omnibus“ firmiert das Vorhaben der EU, mehrere Digitalgesetze zu Bereichen wie Datenschutz oder Künstliche Intelligenz zu vereinheitlichen. Ein geleakter Entwurf des Vorhabens rief zuletzt lautstarke Kritik von Datenschutzorganisationen hervor, weil er drohe Datenschutzschutzbestimmungen zu verwässern. So soll etwa der Begriff „personenbezogene Daten“ neu definiert und eingeschränkt werden.
Änderungen für die Branche
Was bedeuten die kolportierten Änderungen für die Marketing-Branche? Gerade im Direkt- und Dialogmarketing wird stark auf die Verwendung personenbezogener Daten gesetzt, die Einführung der DSGVO machte damals zahlreiche Änderungen im Umgang mit diesen Daten notwendig. DMVÖ-Präsidentin Alexandra Vetrovsky-Brychta hält zunächst fest, wie wichtig Dialogmarketing in der Kundenkommunikation ist: „Die Verwendung von personenbezogenen Daten, also die Basis des Dialogmarketings, ist keine abgegrenzte Disziplin, sondern integrativer Bestandteil des Marketings und der Kommunikation mit seinen Kundinnen und Kunden.“
Wer dialogisch denke, denke kundenzentriert und diese Kundenzentrierung sei in der Marketingstrategie das Geheimnis des Erfolgs, so die DMVÖ-Präsidentin weiter.
Was bleibt von der Reform?
Wie genau die kolportierten Änderungen letztlich aussehen werden und ob der geleakte Entwurf so umgesetzt wird, ist aktuell noch unklar. Gerade die Änderungen im KI-Bereich, die in der bisherigen Form ein Entgegenkommen zugunsten US-amerikanischer Konzerne darstellen, sind auch Branchenvertretern ein Dorn im Auge. Vetrovsky-Brychta meint mit Blick auf die ersten Details etwa: „Die ersten geleakten Unterlagen lassen Zweifel aufkommen ob das Ziel des Bürokratieabbaus nicht ein Feigenblatt für die Bevorzugung der Digital Giants geworden ist.“ Der DMVÖ will das Thema in Kooperation mit der Fachgruppe Werbung Wien der Wirtschaftskammer am 2. Dezember in einem Webinar diskutieren.
Kraftvoll in die Zukunft
Die Bewegtbild-Welt ist in Bewegung. Die letzte Meldung sorgt für Aufsehen in der Branche: Netflix und Paramount liefern sich eine Bieterschlacht mit ungewissem Ausgang bei Warner
