Entscheidung gefallen: Eurovision Song Contest 2026 geht in Wiener Stadthalle über die Bühne
© eurovieons.tv/ Corinne Cumming
Österreichs ES Gewinner JJ
MARKETING & MEDIA Redaktion 21.08.2025

Entscheidung gefallen: Eurovision Song Contest 2026 geht in Wiener Stadthalle über die Bühne

Wien konnte sich gegen Innsbruck durchsetzen und wird 2026 zum dritten Mal, nach 1967 und 2015, die Host City des Eurovision Song Contest sein.

WIEN. Nun ist es offiziell: Wien ist der Austragungsort des 70. Eurovision Song Contest. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann verkündete gestern im „Ö3-Wecker“, dass die Entscheidung zugunsten der Bundeshauptstadt gefallen ist und der größte TV-Unterhaltungsevent der Welt im Mai 2026 in Wien stattfinden wird.

„Beide Städte haben überzeugende Konzepte vorgelegt. Ich danke den Verantwortlichen in Wien und Innsbruck dafür, dass sie uns die Entscheidung wirklich schwer gemacht haben. Nach eingehender Prüfung und auf Basis einer einstimmigen Jury-Beurteilung ist der ORF zum Schluss gekommen, dass das Angebot von Wien nicht nur infrastrukturell und logistisch, sondern auch wirtschaftlich das attraktivste ist. Bedanken möchte ich mich ausdrücklich für die Bewerbung der Stadt Innsbruck, die sich mit großem Engagement und einem beeindruckenden Konzept für den Eurovision Song Contest 2026 beworben hat. Schließlich ist der Eurovision Song Contest weit mehr als ein Event in einer Stadt. Der ESC ist ein Fest für ganz Österreich, auf das wir alle stolz sein werden“, so Weißmann.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig erklärte: „In Wien können wir stolz darauf sein, dass unsere Stadt von der European Broadcasting Union und dem ORF als bestgeeigneter Austragungsort für eines der größten Events weltweit ausgesucht worden ist. Wir haben ein überzeugendes Gesamtpaket abgegeben mit enormen Beherbergungskapazitäten, ausgezeichneter Infrastruktur und mit viel Erfahrung im Austragen internationaler Veranstaltungen. Darüber hinaus haben wir sehr viel Wert darauf gelegt, auch zahlreiche ESC-Events im öffentlichen Raum anzubieten, die kostenfrei und ohne Konsumzwang besucht werden können. Als Wiener Bürgermeister ist es mir ein großes Anliegen, dass Kulturveranstaltungen für alle erlebbar sind, unabhängig von der Größe ihres Geldbörserls. Man kann aber auch Innsbruck gratulieren – auch wenn es dieses Mal nicht geklappt hat – dass sie sich bis zum Schluss mit viel Herz dem Wettbewerb mit Wien gestellt haben. Nichtsdestotrotz freue ich mich als Wiener Bürgermeister selbstverständlich, dass Wien sich durchsetzen konnte und Österreich nächstes Jahr erneut in der Welt repräsentieren darf. Wir werden einen tollen Mai miteinander haben, davon bin ich überzeugt.“

Auch der diesjährige Gewinner Johannes Pietsch (alias JJ) sagte gegenüber der APA: „Ich freue mich so sehr, dass der ESC ‚dahoam‘ in Wien stattfindet! Der dritte Eurovision Song Contest in Österreich, wieder in Wien. Ich bin froh und stolz und freu mich schon auf das kommende Jahr!“

Infrastruktur, Logistik und Event-Location ausschlaggebend
Die Event-Location ist das Herzstück des Eurovision Song Contest und die Wiener Stadthalle ist mit einer Kapazität von bis zu 16.000 Besucherinnen und Besuchern in Halle D die größte Veranstaltungshalle des Landes. Die garantierte Verfügbarkeit von ausreichend vielen Hotels unterschiedlicher Kategorien in der Host City ist beim ESC und den zahlreichen internationalen Gästen ein wichtiger Faktor: Wien konnte die geforderte Kapazität von 3.000 Hotelzimmern, die in maximal 30 Minuten vom Veranstaltungsort mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden können, garantieren bzw. übererfüllen. Viele infrastrukturelle Gegebenheiten, die für den ESC erforderlich sind, sind im Angebot der Stadt Wien enthalten und müssen aufgrund der faktischen Gegebenheiten nicht extra geschaffen oder zugekauft werden. Im Angebot von Wien sind Leistungen – auch aufgrund der bestehenden Infrastruktur – enthalten, die den finanziellen Aufwand für den ORF reduzieren. Darunter etwa die Möglichkeit, alle erforderlichen Räumlichkeiten in bereits bestehenden Gebäuden der Event-Location unterzubringen. Der maximale Finanzrahmen der Stadt Wien anlässlich des ESC 2026 beträgt 22,6 Mio. Euro.

Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, ist überzeugt: „Die Entscheidung den Song Contest 2026 gemeinsam mit Wien auszutragen, ist die richtige. ORF und Stadt Wien werden gemeinsam ein Event der Superlative austragen. Wien ist die Song Contest-Stadt Nummer eins. Das haben wir 2015 bewiesen und 2026 werden wir die Latte noch einmal höher legen. Gemeinsam mit den Eventveranstaltern, Gastronomen und Hoteliers der Stadt wird das zum Super-ESC.“

Zwei Halbfinale und eine große Finalshow
Am 12. Mai und am 14. Mai finden das erste bzw. das zweite Semifinale in Wien statt. Am 16. Mai wird schließlich das Finale über die Bühne gehen. Erwartet werden dafür wieder Tausende Fans aus vielen verschiedenen Ländern der Welt, auch mehr als 1.000 Medienvertreterinnen und -vertreter werden für das Mega-Event nach Österreich reisen.

ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss Horowitz erklärte dazu: „Für uns ist die Entscheidung für Wien auch der inoffizielle Startschuss für die inhaltliche Konzeption der Shows. Wir werden den Eurovision Song Contest selbstverständlich in all unseren Programmen umfassend begleiten. Der ORF wird dem größten TV-Unterhaltungsevent der Welt einen würdigen Rahmen bieten – vom nationalen Vorentscheid und drei außergewöhnlichen Shows bis hin zur multimedialen Begleitung auf all unseren Kanälen.“

Internationale Sichtbarkeit und Wertschöpfung
Die Erfahrungen vergangener Austragungsorte zeigen, dass die Gastgeberstadt wirtschaftlich profitiert – etwa durch Tourismus, internationale Sichtbarkeit, lokale Wertschöpfung sowie langfristige Imagegewinne. Am Beispiel Liverpool 2023, wo der ESC mit umfangreichen Studien begleitet wurde, lassen sich die positiven Effekte, die eine Host City durch die Austragung des ESC erzielen kann, in Zahlen fassen: Der Song Contest 2023 und die mit ihm in Verbindung stehenden Events zählten insgesamt 473.000 Besucherinnen und Besucher. Beim diesjährigen ESC in Basel lag die Nettowertschöpfung bei rund 25 Mio. Euro. Die Wiener Wirtschaftskammer bezifferte in einer Aussendung die Wertschöpfung des ESC 2015 mit rund 38 Mio. Euro, von denen 28 Mio. Euro auf die Host City Wien entfielen.

WienTourismus-Geschäftsführer Norbert Kettner sagte dazu: „Mit Wien und dem Eurovision Song Contest kommt zusammen, was zusammengehört: die weltoffene Hauptstadt der Musik und die größte Musikshow der Welt. Wien und Europa sind 2026 wieder ,United by Music‘. Wir freuen uns auf die bewährte Partnerschaft mit ORF und EBU und arbeiten mit viel Energie daran, im kommenden Jahr an den großen Erfolg aus 2015 anzuknüpfen. Wien bietet dafür ideale Voraussetzungen: über 80.000 Hotelbetten, beste Anbindungen mit Flugzeug und Bahn sowie eine erprobte Event-Infrastruktur. Damit geben wir dem ORF die Freiheit, sich ganz auf das zu konzentrieren, was zählt – eine unvergessliche Show.“

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