Er hat euch nicht belogen
MARKETING & MEDIA Dinko Fejzuli 03.02.2017

Er hat euch nicht belogen

Da hält mal ein Politiker nach der Wahl, was er davor versprochen hat, und alle regen sich auf.

Kommentar ••• Von Dinko Fejzuli

 

VIELFALT. Zunächst zu einem der wichtigsten innenpolitischen Medienthemen dieser Woche: Der Verkauf von ATV an, wie es scheint, die Pros7Sat.1Puls 4-Gruppe dürfte in der Zielgeraden sein. Potenzielle Interessenten scheint das nicht zu entmutigen. So hat Anfang der Woche Heute-Gründerin Eva Dichand – passend zu unserer multimedialen Zeit – via Twitter wissen lassen, dass auch ihre Heute-Gruppe an einer Übernahme von ATV interessiert sei. Im ­Standard präzisierte sie, die Übernahme wäre wohl mit einem internationalen Partner möglich.

Jetzt kann man sagen, was man will, aber sowohl das lediglich kolportierte, aber nie öffentlich bestätigte Interesse seitens Raiffeisen, ­Krone, noch manch anderer und nun die Absichtserklärung von Eva Dichand bzw. die sich schon in der Zielgeraden befindenden Gespräche zwischen ATV und der unter Markus Breiteneckers Führung stehenden Pro7-Gruppe müssen begrüßt werden – sichern sie doch den Erhalt von ATV.
Und nun zum internationalen Daueraufreger, dem US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump, oder wie ihn manche mittlerweile nennen, den „Twitter in Chief”. So abenteuerlich seine bisherige Politik auch ist, eines muss man dem Mann ja zugute halten. Erstens: Als Politiker hält er, was er als Wahlkämpfer versprochen hat. Zweitens: Bei Trump gibt es kein Herumgerede, der Mann sagt, was er denkt – leider. Und, Überraschung: Seine Wähler sind überrascht, weil er das macht, was er vor der Wahl angekündigt hat. Auf Twitter gibt es mittlerweile einen eigenen Hashtag dafür: #Trump_Regrets.
Es gibt aber mittlerweile leider auch eine App, die Trumps öffentliche Meinungsäußerungen darauf scannt, ob das eigene Unternehmen genannt wird – und am Beispiel etwa von Boeing sieht man, was einem da blühen kann, wenn das passiert. Das ist die Kehrseite der Medaille.
Warum mir an dieser Stelle ein Spruch von Mark Twain einfällt, kann ich Ihnen auch nicht sagen. Denn er meinte mal: „It is better to keep your mouth closed and let people think you are a fool than to open it and remove all doubt.”

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