WIEN. Heute ist die Premiere des „Sportstammtisch im RadioKulturhaus“ auf ORF Sport + und ORF On. Der ORF-Moderator Rainer Pariasek und der Psychiater und Psychotherapeut Michael Musalek sprechen darin mit Gästen über die vielen Aspekte des Sports abseits von Metern, Sekunden und Toren. In der ersten Veranstaltung, die ORF Sport + heute um 20.15 Uhr zeigt, widmen sie sich dem Thema „Burnout im Sport“. Zu Gast ist der Beachvolleyballer Martin Ermacora.
Insbesondere bei Leistungssportlern kann Sport zu extremem psychischen Stress führen. Perfektionismus, Leistungsdruck, Frustration und Entmutigung beim Verlieren können die Gründe dafür sein. Wie erfolgreiche Sportler damit umgehen und welche Strategien sie entwickeln um sich zu Höchstleitungen zu motivieren sollen prominente Sportler beim „Sportstammtisch“ erzählen.
Burnout nach Bronze-Medaille
Der Beachvolleyballer Martin Ermacora ist einer der wenigen Sportler, der öffentlich über Burnout im Sport spricht, um Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen. Seit 2013 war Ermacora Teil des Beach-Volleyball- Nationalteams. Sein größter Erfolg war gemeinsam mit seinem Partner Moritz Pristauz der Gewinn der Bronze-Medaille bei der Europameisterschaft in Moskau 2019. Ermacora ist danach in ein Loch gefallen, die Diagnose war Burnout. „Nichts ging mehr, allein beim Gedanken an Beachvolleyball bekam ich Angst. Ich hatte mir zu viel Druck gemacht, sah das große Ziel nicht und war planlos. Die Vision fehlte mir völlig! Und dann kam auch noch Corona“, erzählt Ermacora über die Krankheit.
Karriereende nach zahlreichen Verletzungen
Martin Ermacora hatte in seiner Karriere mit zahlreichen Rückschlägen zu kämpfen, etwa zwei Bänderrisse im Sprunggelenk, eine Schulterverletzung mit OP sowie zuletzt im Mai ein Einriss der Patellasehne. Im Juni 2024 hat Martin Ermacora seinen Rücktritt bekanntgegeben: „Mein Körper sendet mir täglich sehr klare Signale, dass er nicht mehr im Stande ist, den Trainingsumfang, der notwendig ist, um ganz vorne dabei zu sein, gehen zu können. Die zahlreichen Verletzungen der vergangenen Jahre haben ihre Spuren hinterlassen und sind ein Grund, nach dieser Saison aufzuhören“, erläutert Ermacora. Er freue sich sehr auf das Leben nach dem Leistungssport: "Die letzten 20 Jahre haben sich hauptsächlich um den Ball gedreht. Ich bin offen und bereit, neue Wege zu gehen.“
Der nächste „Sportstammtisch“ ist am 11. November mit dem Thema „Angst im Sport“.