WIEN. Auch die europäischen Privatsender haben am Dienstag die Medienkonferenz im Rahmen Österreichs EU-Ratspräsidentschaft genutzt, um ihre Anliegen gebündelt zu kommunizieren. Bei einer Veranstaltung des europäischen Privatsenderverbands ACT im Anschluss an den offiziellen Kongress wurden die Forderungen nach fairem Wettbewerb und Regulierung der Online-"Titanen" bekräftigt.
Die Reaktion auf die "Disruption der kulturellen Werte" durch US-Social-Media-Plattformen gehe zu langsam, beklagte Corinna Drumm, Geschäftsführerin des Verbands Österreichischer Privatsender (VÖP). In Österreich sei die Situation der Privaten noch dazu besonders schwierig. Maßnahmen brauche es im Steuer- ebenso wie im Wettbewerbs- und Urheberrecht, auch bei der Verwendung von Kundendaten müsse ein "level playing field" her.
ACT-Präsident Guillaume de Posch glaubt an die Zukunft der Fernsehindustrie, schließlich habe sich diese in der vergangenen Dekade "neu erfunden", sei "auf allen Bildschirmen" präsent, und auch lineares Fernsehen habe noch lange nicht ausgedient. Dennoch müsse die EU ihre Agenda "resetten", um "die Wettbewerbsfähigkeit zu verteidigen, aber auch demokratische Werte". Wesentlich sei dafür auch, dass soziale Medien als Redaktionen mit Herausgeberverhandlung behandelt werden. Das Internet generell solle den selben Regeln wie das Fernsehen behandelt werden - auch etwa, was Werberegeln betrifft. (APA)