„Frontrunner, ohne goschert zu sein”
© Patrik Partl/Brokkoli Advertising
„No Bullshit”Erich Falkner, Philip Hewson, Silvia Halasek, Patrik Partl und Fred Reiss, die führenden Köpfe von Brokkoli Advertising.
MARKETING & MEDIA Redaktion 14.07.2023

„Frontrunner, ohne goschert zu sein”

Brokkoli Advertising hat 2.000 Bäume gepflanzt, ist die erste ESG-zertifizierte heimische Agentur und setzt auch auf AI.

Ein ungewöhnliches Wachstum von rund 30% in den letzten beiden Jahren – Brokkoli Advertising kann das vorweisen und unterscheidet sich nicht nur deswegen von vielen Mitbewerbern. So folgt man ganz klaren Grundsätzen, wie zum Beispiel dem selbstgewählten Mantra „No Bullshit” – was laut Geschäftsführer Patrik Partl nichts anderes bedeutet, als so „un-werbeagenturmäßig” wie nur möglich aufzutreten, dabei immer dem Vorbild des CCA verpflichtet, „gute Ideen sind besser für das Geschäft”.

Partl stellt klar: „Wir wissen, unsere Kunden wollen Geschäft machen; dabei wollen wir sie unterstützen und das, was wir am besten können, sind Ideen.”
Drei der fünf führenden Köpfe von Brokkoli, Patrik Partl, Phil Hewson und Fred Reiss, erzählten medianet-Herausgeber Chris Radda über das weitere Wachstum und die Ausrichtung der Agentur und nicht zuletzt über eine Zukunft mit der viel diskutierten AI-Technologie und sprachen auch darüber, dass man sich selbst ändern müsse, um etwas zu verändern.

Ständige Entwicklung

In die Corona-Zeit sind sie als klassische Werbeagentur hineingegangen und durchaus verändert wieder herausgekommen, denn seither eröffnet Brokkoli jährlich eine neue Unit.

„Wir haben uns die letzten drei Jahre ständig weiterentwickelt und 2022 eine ESG-Unit eröffnet, wo wir uns in das Thema Nachhaltigkeit und Environmental Social Governance voll eingearbeitet haben”, schildert Partl.
Außerdem bereite die Agentur gerade vor, eine AI-Unit zu eröffnen. „Wir versuchen, bei sehr vielen Themen Frontrunner zu sein, ohne jetzt aber zu goschert zu werden.”
So sei man derzeit in einer intensiven Lernphase und plane, im September mit dieser neuen Unit rauszukommen, die vor allem im Bereich der Insight-Findung und der Customer Journey mit sehr strategischer Ausrichtung Kunden unterstützen wird.
Diese breite Aufstellung und die ständige Weiterentwicklung sei laut Partl auch der Grund, warum das satte Wachstum von 30% erreicht werden konnte.
Partl weiter: „Wir hoffen darauf, dass das Thema AI und das Angebot, das wir am Markt rausbringen werden, auch Anklang findet. Bisher war das Feedback sehr gut. Ich glaube, dass wir unsere Kunden auf vielen Gebieten unterstützen können, wo wir es bisher nicht konnten. Das geht bis hin zum Werbemitteltest, den wir jetzt dank der Technologie auch anbieten können. Das heißt jetzt nicht, dass wir eine reine Data-Bude werden, sondern wir haben es definiert mit dem Satz ‚Data and Creativity having fun'.”
Derzeit gehe es Brokkoli Advertising sehr gut, wie auch Fred Reiss bestätigt: „Wir sind so breit aufgestellt und viele Dinge, die wir jetzt aktuell tun und die auch schon verkauft sind, basieren auf ‚learning bei doing'. Wir sind weit weg von einer normalen Werbeagentur, bei vielen Dingen gehen wir ins Consulting, und das bringt uns davor und auch danach Geschäft, klassisches Agentur-geschäft.”
Mit 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut die „No Bullshit”-Agentur 25 bis 30 Kunden, darunter Magenta, isi, ITdesign, Alpinressort und Pepco, wobei Brokkoli letzteren aktuell auch am deutschen Mark begleitet. Aber auch Sea Shepherd, eine internationale Meeresschutzorganisation zum Erhalt der Artenvielfalt und des Ökosystems, ist unter den Kunden.

Besonderer Anspruch

Passend zum letztgenannten Kunden, sagt Partl: „Wenn jemand etwas verändern will, muss er bei sich selbst anfangen. Das heißt, ich kann meinen Kunden nichts erzählen, was ich nicht zuerst selber bei mir umgesetzt habe.”

So wolle man bei Brokkoli künftig auch an Fluss-Reinigungsaktionen teilnehmen – und dies nicht nur als Feigenblatt-Aktion. „Da haben unsere Leute richtig Bock drauf, die haben von sich aus gesagt, das machen wir jetzt einfach und es kommt was Gutes dabei raus”, schildert Reiss und ergänzt: „Wir haben im Frühjahr an einem Tag gemeinsam mit unseren Mitarbeitern 2.000 Bäume gepflanzt, das war lässig”, und vielleicht werde man bei der nächsten Zertifizierung klimapositiv, freut er sich.
Hewson abschließend: „Viele Kunden haben genau die gleiche Attitüde, die wir auch haben. So kann man auch neue Dinge entstehen lassen, mit der Zeit gehen, neue Produkte kreieren. Die Krise ist auch eine Möglichkeit, Veränderung zum Besseren entstehen zu lassen.” (ps)

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