WIEN. Vor dem Hintergrund der wachsenden Streamingnutzung haben führende europäische Broadcasting-Unternehmen eine EU-weite Vergleichsstudie über die Treibhausgas-Emissionen verschiedener TV-Verbreitungswege beauftragt.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Energieverbrauch des digitalen Antennenfernsehens gegenüber der IPTV-basierten Verbreitung sowie OTT-Plattformen am geringsten ausfällt.
5G spart Treibhausgas
In Österreich können durch neue, innovative Übertragungstechnologien wie 5G Broadcast noch erhebliche CO2-Einsparungen erzielt werden. Führend sind Frankreich und Schweden.
Die Studie selbst wurde im Auftrag des LoCaT-Konsortiums, zu dem auch die ORS Group gehört, von dem auf Nachhaltigkeitsmanagement spezialisierten Berater Carnstone durchgeführt. Die Studie vergleicht den Energieverbrauch und den korrespondierenden Treibhausgasausstoß des Digitalen Terrestrischen Fernsehens (DTT) mit OTT und IPTV.
Digitale Terrestrik vorne
Im europäischen Vergleich schneidet lineares DTT im Schnitt um den Faktor neun besser ab als OTT-Plattformen und die IPTV-basierten Distributionsnetze. Im Ländervergleich schneiden Frankreich und Schweden bei den Emissionen am besten ab.
Im Verhältnis zwischen Distributionsnetz und Endverbraucher sind die Emissions-Werte in Österreich höher, da die Nutzung von DTT mit fünf Prozent deutlich niedriger ist als etwa im Vergleich zu Frankreich mit 45%. Daher wird der Energieverbrauch auf weniger Nutzer aufgeteilt, womit der Verbrauchswert an Energie des Einzelnen höher ist.
Eine Frage der Topografie
Zudem ist das heimische Sendernetz aufgrund der Topografie aufwendiger als in Frankreich. Dort kann eine Sendeanlage in dicht besiedelten, flachen Regionen Millionen Seher versorgen. Damit wird deutlich, dass die in der Vergleichsstudie nachgewiesene bessere Energieeffizienz durch eine höhere Nutzung der Terrestrik sogar noch steigerbar ist.
Angesichts der zunehmenden Mobilität des Fernsehkonsums wurde der Übertragungsstandard 5G Broadcast entwickelt, der eine nahtlose Navigation zwischen Linear TV und Streaming ermöglicht. So können die Vorteile und Stärken der jeweiligen Netze und Plattformen intelligent kombiniert und Inhalte IP-fähig auf allen gängigen Endgeräten präsentiert werden.
Smarte Kombinationen
„Durch die kombinierte Nutzung der 5G-Technologie können viel mehr Endnutzerinnen und Nutzer über die digitale Antenne serviciert und die stetig wachsende Video-Streaming-Last in Breitbandnetzen signifikant reduziert werden. Damit würde auch ein noch vorteilhafterer Klima-Effekt erzielt werden”, kommentiert ORS-Geschäftsführer Michael Wagenhofer die Studienergebnisse. (mab)
Die Studie steht ab sofort zum Download zur Verfügung:
www.ors.at/report