IAA wählt den “Marketer des Jahres”
© Suzy Stöckl
Dompfarrer Toni Faber.
MARKETING & MEDIA Redaktion 19.08.2021

IAA wählt den “Marketer des Jahres”

Voting bis 26. September möglich.

WIEN. Seit mehr als 25 Jahren vergibt das IAA (International Advertising Association) Austrian Chapter die Auszeichnung „Marketer des Jahres“. Bis 26. September 2021 sind die IAA- Mitglieder als Expertenjury aufgerufen, ihre Wahl unter den sechs Nominierten zu treffen. Alle Kandidaten sind herausragende Persönlichkeiten und Markenführer, die nach außen hin sichtbare und nachvollziehbare Marketingleistungen bzw. Verdienste um die Marke mit außergewöhnlichem Erfolg in der Kommunikation / Werbetätigkeit erbracht haben.

Die Nominierungen erfolgten durch das IAA Advisory Board unter dem Vorsitz von Martina Hörmer, bestehend aus Branchenexperten der Bereiche Medien, Agenturen und Kunden.

Für die Beurteilung des Wirkens der Kandidaten wurden die letzten drei Jahre herangezogen, somit steht der „Marketer des Jahres“ nicht für das Lebenswerk, sondern stellt einen Höhepunkt in der Karriere dar. Basierend auf diesen Kriterien, fiel die Wahl auf die aktuell Nominierten. Wer schlussendlich die begehrte Auszeichnung erhält, bestimmen die Mitglieder der IAA. Die Verleihung findet im Rahmen der Effie-Gala am 3. November in der Halle E des MuseumsQuartier statt.

Die Nominierten (in alphabetischer Reihenfolge)
• Toni Faber, Dompfarrer
• Sabine Haag, KHM-Museumsverband
• Theresa Imre, markta.at
• Hermann Neuburger, Neuburger GmbH & Co KG und
  Neuburger Fleischlos GmbH
• Michael Opriesnig, Österreichisches Rotes Kreuz
• Robin Rumler, Pfizer Corporation Austria GmbH.

IAA: Ein einzigartiges globales Netzwerk
4.000 Mitglieder, 56 Chapter, 76 Länder – die International Advertising Association (IAA) mit Hauptsitz in New York wurde vor 80 Jahren gegründet und ist mit ihren 56 Chaptern in 76 Ländern eine einzigartige globale Partnerschaft, deren Mitglieder sich aus Werbetreibenden, Medien, Werbeagenturen, Medienunternehmen sowie Akademien zusammensetzen. Das IAA Austrian Chapter ist mit rund 300 Mitgliedern sowie rund 150 Mitgliedern der IAA Young Professionals das größte weltweit und seit mehr als 50 Jahren in Österreich erfolgreich tätig. Die IAA setzt sich für die verantwortungsvolle Gestaltung von Werbekommunikation ein und sieht sich als richtungsgebender Kompass der gesamten Kommunikationsindustrie. Als einzige Organisation vertritt sie die Interessen von Agenturen, Medien und Unternehmen auf nationaler und internationaler Ebene.

Alle Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge

Toni Faber, Dompfarrer
Stolz darauf, in Wien-Rodaun und im Gemeindebau aufgewachsen zu sein, ist Toni Faber seit 1997 Dompfarrer des Wiener Stephansdoms. Mit seiner unkonventionellen Art eckt er durchaus an. Neugier für die Kirche weckt er durch seine Affinität zur (modernen) Kunst, wie jüngst mit der Himmelsleiter von Billi Thanner. So finden rund 100 Menschen durch ihn jedes Jahr den Weg zurück zur Gemeinschaft der Katholiken.

Der studierte Theologe trägt aufgrund seiner Funktion als Dompfarrer finanzielle Mitverantwortung für die Domkirche und als Mitglied im Kontrollrat im diözesanen Wirtschaftrat. Im Mittelpunkt seines Wirkens steht dabei immer der individuelle Mensch. Deshalb übersieht Toni Faber auch die Bedürftigen nicht: Sorgen, Nöte und den Wunsch nach Gemeinschaft armer, älterer und einsamer Menschen teilt er z.B. bei der jährlichen Weihnacht der Einsamen im Pfarrhaus.

Initiativen aus Wirtschaft, Kultur, Politik, den Medien und im Sozialwesen trägt er gerne mit. Ohne Corona-Beschränkungen segnet er jährlich über 100 Geschäfte, Firmenniederlassungen, Lokale und Ordinationen. Das Motto des 59-jährigen Dompfarrers: Im Gespräch mit den Menschen dem Leben dienen.

Sabine Haag, KHM-Museumsverband
Sabine Haag ist seit 2009 Generaldirektorin des KHM-Museumsverbands, der aus den drei Bundesmuseen Kunsthistorisches Museum Wien, Weltmuseum Wien und Theatermuseum besteht. An insgesamt sieben Standorten – darunter auch Schloss Ambras in Tirol – werden nachhaltige, erfolgreiche, vielfältige und qualitätsvolle Programme geboten bei gleichzeitiger Wahrung wissenschaftlicher Aufgaben.
Sabine Haag studierte Anglistik, Amerikanistik und Kunstgeschichte in Innsbruck und Wien. 1990 begann sie ihre Tätigkeit als Kuratorin in der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums. 2007 wurde sie zunächst deren Direktorin, bevor sie zwei Jahre später an die Spitze des Verbandes wechselte.

Schon in der Zeit vor der Pandemie lautete das Motto des KHM-Museumsverbands: „Die Museumstüren stehen für alle Menschen offen“. Unter dem Eindruck der neuen Bedingungen wurde das vorhandene Portfolio an digitalen Vermittlungsangeboten und Vertriebskanälen rasant und in beeindruckender Vielfalt ausgebaut. Zielgruppen wurden neu definiert und spezifische Angebote entwickelt. Der Instagram-Hit „Art Aperitivo“ zieht pro Termin Tausende junge Menschen an, „Museum Jetzt“ bietet ein attraktives Programm für junggebliebene Senioren, gleichsam ein Kunstgenuss mit Pfiff. Man geht auch mit neuem Schwung in die Bundesländer, präsentiert sein Angebot an ungewöhnlichen Orten wie dem Europark Salzburg. Zu gutem Marketing gehört auch eine angepasste Organisationsentwicklung, daher wurden die zuständigen Teams und Abteilungen während der Pandemie neu strukturiert, um agiler handeln zu können.

Theresa Imremarkta.at – der digitale Bauernmarkt
„Seit vier Jahren bin ich Gründerin, Geschäftsführerin und Visionärin von markta.at, dem digitalen Bauernmarkt, für eine bessere und nachhaltigere Lebensmittelversorgung zwischen Stadt und Land. Unsere Mission ist es, ein völlig neues Ernährungssystem aufzubauen, das mittels Digitalisierung der Bäuerinnen, drastischer Verkürzung der Supply-Chain und einem Kreislaufsystemen bei der Verpackung dem Sterben der bäuerlichen Klein- & Familienbetriebe entgegenwirkt. Ich verstehe mich als Bindeglied und Sprachrohr zwischen unseren Produzenten und Konsumenten, als Strategin und Entscheiderin für mein Team und unsere 500 Crowdinvestoren sowie als Frontfrau mit politischer Agenda für ein neues EU-Agrarsystem und die Zukunft unserer nachhaltigen Ernährungssysteme.“

Erfolgsgeschichte seit dem Corona-Ausbruch
- Von 150 auf 2.500 Bestellungen (!) innerhalb einer Woche; wöchentlicher Umschlag von 80.000 Produkten im Wiener Logistik Hub
- Zusammenarbeit mit über 450 Klein- & Familienbetrieben aus ganz Österreich; bis zu 90% von deren Umsatz konnte während Corona durch markta abgefedert werden
- Österreichweiter Versand mit Mehrweg-/Pfand-Logistik und Gemeinschaftslieferung zu Abholstellen; innovative Kühlverpackung mit OÖ-Schafwolle als Dämmmaterial statt Styropor #zerowaste
- Crowdinvestment mit über 500 Beteiligten in der Höhe von 600.000 €, um das Logistik-Konzept noch regionaler über weitere Standorte auszurollen
- Dutzende Medienberichte, ein zweiwöchentliches Format im ORF Frühstücksfernsehen zu nachhaltigem Konsum und Auszeichnung wie Unternehmerin des Jahres, Forbes 30 under 30 bzw. Look! Woman of the Year; Umsatz für die Kleinbäuerinnen von 90.000 € (2019) auf 2,3 Mio. € (2020) gesteigert.

Hermann Neuburger, Neuburger GmbH & Co. OG. und Neuburger Fleischlos GmbH
Hermann Neuburger wurde in der Fleischerei der Familie, die sein Großvater 1919 gegründet hatte, als Nachfolger bestimmt. Er begann 1970, bei seinem Vater den Beruf zu erlernen. Nach seinen Wanderjahren kehrte er 1977 in den elterlichen Betrieb zurück. Er sah er keine gute Zukunft in der kleinen elterlichen Fleischerei am Lande und hatte die Vision, aus einem ganz besonderen Produkt im Sortiment seines Vaters eine österreichweite Marke zu machen. Die Idee war erfolgreich und mit der Positionierung als „Nicht-Leberkäse“ eroberte er mit der Marke Neuburger die Regale der Supermärkte und die Herzen der Österreicher. Trotz des Erfolges machte er sich schon bald Sorgen über die Entwicklungen der Fleischbranche und insbesondere der Tierhaltung.

Mehr und mehr gelang er zur Überzeugung, dass er weiteres Wachstum nicht verantworten könne und so fiel 2010 der Entschluss, auch künftig hochwertige Nahrungsmittel herstellen zu wollen, aber nicht mehr aus Fleisch. Nach mehreren Asien-Reisen folgte im Unternehmen ein fünfjähriges, aufwendiges Forschungsprojekt. Für das dabei entwickelte Verfahren erhielt man ein europaweites Patent. 2016 wurden die vegetarischen Produkte aus Edelpilzen unter seinem Vornamen Hermann in Österreich und 2018 in Deutschland auf den Markt gebracht. Hermann Neuburger ist überzeugt, dass er mit dem richtigen Produkt zur richtigen Zeit am richtigen Platz ist, und dass die Reise erst begonnen hat.

Michael Opriesnig, Österreichisches Rotes Kreuz
Michael Opriesnig ist seit 1. Juli 2019 Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes. Nach dem Studium an der Universität Wien begann der Geisteswissenschaftler seine Berufslaufbahn im Zeitschriften- und Magazinbereich. 1998 wechselte der gebürtige Kärntner zum Roten Kreuz. Bis 2012 verantwortete er den Bereich Marketing und Kommunikation, danach war er stellvertretender Generalsekretär.

„Die Bekämpfung der Coronapandemie fordert auch das Rote Kreuz mit mehr als 73.000 Freiwilligen, 8.860 Hauptberuflichen und 4.400 Zivildienstleistenden in all seinen Leistungsbereichen: direkt im Einsatz bei der Versorgung und dem Transport von Corona-Patientinnen, in den Teststationen und beim Impfen. Darüber hinaus übernahm das Rote Kreuz eine wesentliche Rolle in der Krisenkommunikation. Die Kampagnen ‚Schau auf dich, schau‘ auf mich‘ und „Österreich impft“ haben gezeigt, wie wichtig Kommunikation und Marketing in der Krisenbewältigung sein können, dass Kommunikation im besten Fall Leben rettet und dass damit Auftrag und Botschaft des Roten Kreuzes perfekt übereinstimmen“, sagt Opriesnig. Er ist zudem Präsident des Österreichischen Komitees für Soziale Arbeit (ÖKSA) und Vorstand der gemeinnützigen Stiftung „Nachbar in Not“.

Robin Rumler, Pfizer Corporation Austria GmbH
Robin Rumler ist Mediziner, Manager und Marketingexperte in der Pharmaindustrie und seit 2009 Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria mit Sitz in Wien. Seit Beginn der Pandemie 2020 steht das Thema Covid-19-Impfung prominent im Mittelpunkt seines Schaffens und stellt einen besonderen Höhepunkt in seiner beruflichen Laufbahn dar. Der studierte Humanmediziner verfügt über langjährige Managementerfahrung in der pharmazeutischen industrie. Seit 1992 war er bei großen Pharmaunternehmen beschäftigt, darunter Janssen-Cilag, AstraZeneca, Sanofi und seit 2009 bei Pfizer. Er bekleidete verschiedene Funktionen in unterschiedlichen Bereichen.

Seit 2016 ist der gebürtige Wiener Vizepräsident der Pharmig (Verband der Pharmazeutischen Industrie Österreichs) und Präsident der Pharmig Academy, ein auf Themen des Gesundheitswesens spezialisiertes Aus- und Weiterbildungsinstitut. Er ist Ehrenmitglied des Pharma Marketing Club Austria (PMCA) und war von 2004 bis 2010 dessen Präsident.

2014 wurde ihm der Berufstitel „Professor“ für sein berufliches und wissenschaftliches Engagement vom Bundespräsidenten verliehen. Mit der Verleihung des „Großen Ehrenzeichens der Republik Österreich“ im Oktober 2019 wurde Robin Rumlers Arbeit mit einer weiteren Auszeichnung gewürdigt. Besonders stolz ist er auf die Auszeichnung mit dem Effie in Platin im Jahr 2006 für die Initiative „Safe4fun“ – einer Aufklärungskampagne für Jugendliche zum Thema HIV/AIDS.
Rumler gilt seit vielen Jahren als Experte für Pharma Marketing und engagiert sich intensiv für die Verbesserung der Gesundheitsprävention und dem damit verbundenen Ziel: Mehr gesunde Lebensjahre bei steigender Lebenserwartung. „Die Pharmabranche befindet sich in Bezug auf Marketing gerade an einem Wendepunkt, die Pandemie hat den Wandel zu digitalen und virtuellen Kanälen stark beschleunigt. Digitale Lösungen werden das Verhalten von Ärztinnen und Patientinnen langfristig verändern. Nur wer sich darauf einstellt, bleibt vorne dabei.“ (red)

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